Ladies German Open:Weltklassesport mit Wohlfühlfaktor

Die Golf-Elite der Frauen kommt zu den Ladies German Open nach Gut Häusern. Und trotzdem bleibt alles ganz familiär.

Christine Heumann

Die weißen Dächer der Zeltstadt liefern Orientierungshilfe. Egal, aus welcher Richtung man sich dem Golfpark Gut Häusern nähert, überall recken sich die Türmchen der Pavillons aus der Public Area in die Landschaft. Auf dem jüngsten und sportlich höchstwertigen Platz der Münchner Golf Eschenried finden von Donnerstag, 19.Mai, bis Sonntag, 22. Mai, die UniCredit Ladies German Open statt - bereits zum vierten Mal. Und die schmucken Karossen des "Presenting Sponsors" mit den vier Ringen stehen schon vor dem offiziellen Turnierstart, heute um 8 Uhr, dicht an dicht auf den Parkplätzen der ebenso schmucken Anlage. In Konkurrenz mit den Nobellimousinen aus Stuttgart, München oder den englischen mit der Großkatze auf der Kühlerhaube - versteht sich.

Golfpark Gut Häusern

Laura Davies gewann im vergangenen Jahr die Ladies German Open.

(Foto: privat)

Doch es sind nicht die luxuriösen Fahrzeuge, die das Flair des Turniers nahe Markt Indersdorf ausmachen. Gut Häusern ist wegen seiner erlesenen Teilnehmerinnen und seiner familiären Atmosphäre beliebt und bekannt. Bei den 120 Proetten aus 28 Nationen und fünf Kontinenten ebenso wie bei den sechs Amateurspielerinnen und den Abertausenden Zuschauern, die sich Jahr für Jahr im Golfpark tummeln. Selbst zur verregneten, bitterkalten Auflage 2010 kamen mehr als 17 000 Besucher an den vier Tagen. "Dafür schaut es heuer mit dem Wetter sehr gut aus", sagt Thomas Heitmeier und lacht. Der Geschäftsführer der Münchner Golf Eschenried ist erleichtert, denn er hat mit Anlagenleiter Marcus Hamberger und Head-Greenkeeper Franz Mayr eine schwierige Phase durchgemacht. "Nicht nur die Landwirtschaft, auch wir haben gelitten unter der Trockenheit der vergangenen Wochen", räumt er ein. "Aber auf den letzten Drücker haben wir ja noch ein paar Niederschläge bekommen." Und so sticht dem Betrachter sattes Grün ins Auge, die ganze Anlage ist bereit für Spitzensport und Zuschaueransturm. Auch die Gastronomie läuft auf Hochtouren. "Das Team von Armin Brummer bringt Höchstleistungen", weiß Heitmeier. Immerhin gelte es jeden Tag bis zu 600 VIP-Gäste auf höchstem Niveau zufriedenzustellen.

Der Geschäftsführer sieht die Ladies German Open auch als Wirtschaftsfaktor für die ganze Umgebung. Im Nachgang eines jeden Turniers erfahre er immer wieder von zufriedenen Hoteliers und Wirten der Region, die unter dem ganzen Tross der Golfer schon ihre Stammgäste haben: "Touristisch dürfte in dieser Woche des Jahres im Landkreis Dachau am meisten los sein."

Grundsätzlich gebe es von Turnier zu Turnier aber auch immer Luft nach oben, bemerkt Heitmeier. Die Chancen für eine Rekord-Veranstaltung stünden gut. Das Wetter passe, das Preisgeld habe sich im Laufe der Jahre auf nun insgesamt 350000 Euro erhöht, "und das Teilnehmerfeld ist heuer besser denn je." Von den Top Ten der Geldrangliste schlagen acht in Gut Häusern ab, angeführt von Vorjahressiegerin Laura Davies. Die Düsseldorferin Sandra Gal ist erstmals am Start, ebenso wie das amerikanische "Wunderkind" Lexi Thomson. Am Donnerstag und Freitag haben Zuschauer freien Eintritt. Tickets für die Finalrunden der 60Besten am Samstag und Sonntag kosten jeweils zehn Euro.

"Wissen Sie," sagt Heitmeier, "bei uns ist alles eng beieinander. Deshalb ist der Wohlfühlfaktor auch sehr hoch." Und das sei gewollt. Zuschauer sollten Kontakt haben können zu den Spielerinnen und umgekehrt. "Das kommt gut an."

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