KZ-Gedenkstätte:Lebensretter

Adolph Kurt in der evangelischen Versöhnungskirche Dachau

Der Komponist Adolph Kurt Böhm rettete als sehr junger Mann im Zweiten Weltkrieg viele Juden und bekam von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem den Titel "Gerechter unter den Völkern" verliehen. Wenige Tage vor seinem 92. Geburtstag kommt Adolph Kurt Böhm nun nach Dachau in die evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte und spricht dort am Donnerstag, 19. Juli, erstmals über seine Kindheitserinnerungen, nur wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem sein Vater gequält wurde.

1926 wird Adolph Kurt Böhm als Kind eines jüdischen Fabrikanten und einer Christin in Franken geboren und wächst katholisch auf. Im April 1933 wird sein Vater ins KZ Dachau verschleppt. Nach dessen Entlassung flieht die Familie nach Paris. Als die Nazis 1940 dort einmarschieren, entkommt der Vater in die Schweiz. Die Mutter bleibt mit den beiden Söhnen in Paris. Adolph fälscht Ausweise für untergetauchte Juden und rettet so vielen das Leben.

Zu seiner Begeisterung fürs Zeichnen und Malen kommt bald auch die für die Musik. Als Pianist und Komponist bereist er die Welt, heute lebt er in Murnau. 2014 erscheint seine Autobiografie mit dem programmatischen Titel "Musik und Menschlichkeit". Kammersänger Bernd Weikl würdigt seinen Künstlerkollegen mit einer Laudatio. Bariton Florian Prey singt Kompositionen des Jubilars. Zugang über den Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91. Beginn ist um 19.30 Uhr.

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