KZ-Gedenkstätte Flossenbürg:Schau beleuchtet Morde an Kranken

In der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg erinnert bis 31. Mai 2018 eine Ausstellung an die Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus. Zwischen 1929 und 1945 brachten die Nazis im Deutschen Reich rund 240 000 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen um, wie es in der Ankündigung heißt. Ärzte, Psychiater und Pflegepersonal seien maßgeblich beteiligt gewesen. Weitere Tausende Morde hätten zudem in den von Deutschen besetzten Gebieten stattgefunden. In der Schau werden anhand von Texten, Dokumenten, Fotografien und Videointerviews mit Zeitzeugen die verschiedenen Phasen des NS-Vernichtungsprogramms dargestellt. Die Idee für die Schau und ihre kuratorische Umsetzung geht auf Professor Michael von Cranach zurück. Sie soll seinen Worten zufolge den Opfern ein Gesicht geben, jenen Menschen, denen Ärzte unsägliches Leid angetan hätten. Unter der Führung des Mediziners als leitender ärztlicher Direktor stellte sich das Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren der Aufarbeitung der eigenen Geschichte in der NS-Zeit. Zusammengestellt wurde die Ausstellung im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde.

© SZ vom 07.07.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: