KVD-Galerie:Musikalisch malen

KVD-Galerie: In seinen Werken folgt Reinhard Fritz dem Prinzip der Leichtigkeit und des Tänzerischen. Zu sehen in der Galerie der Künstlervereinigung Dachau.

In seinen Werken folgt Reinhard Fritz dem Prinzip der Leichtigkeit und des Tänzerischen. Zu sehen in der Galerie der Künstlervereinigung Dachau.

(Foto: Toni Heigl)

Reinhard Fritz eröffnet seine Ausstellung in der KVD-Galerie mit einer Lesung und einem Flötenkonzert

Keine Zeit zum Durchatmen: Nach der Vernissage am Donnerstag, 12. Mai, 18.30 Uhr, eröffnet eine Stunde später die Galerie der Künstlervereinigung Dachau (KVD) ihre Ausstellung in der Kulturschranne. Dort präsentiert der Münchner Künstler Reinhard Fritz seine Arbeiten unter dem Titel "dream, dance and fly". Er passt zu der Leichtigkeit der Farbflecken und kleinen Formen, die an Grashalme oder Fische erinnern. Überhaupt erhält Fritz den Kontakt zu gegenständlichen Bezügen, wie sie in den Anfängen der abstrakten Malerei gängig waren.

Das Spannende an den Werken des Münchner Malers ist die Machart. Fritz lasiert die Farben auf Leinwände, als würde er ein Aquarell fertigen. Dadurch überschneiden sich die Farben und tanzen ineinander. Daraus entsteht der Eindruck des Beschwingtseins. Der Künstler ist ein Multitalent, das Gedichte schreibt und musiziert. Auf der Vernissage in der KVD-Galerie wird er aus seinen Werken vortragen und ein kleines Flötenkonzert geben. Er sagt von sich, dass seine Malerei von der Flötenmusik beeinflusst ist. Über seine Werke schreibt Reinhard Fritz selbst, dass viele seiner Ausstellungen in den mehr als 40 Jahren künstlerischer Tätigkeit den lakonischen Titel "Neue Bilder" gehabt hätten. "Diesmal ist das Neue eine leuchtende Farbigkeit, die den weißen Grund sichtbar werden lässt und noch transparenter und intensiver wirkt. Viele Farbtöne sind nicht gemischt, sondern ergeben sich durch geplante Überlagerungen der dünn aufgetragenen Farbschichten. Die Farbfindung ist durch das mediterrane Licht inspiriert, das ich bei den jährlichen Malaufenthalten am Mittelmeer erlebe."

Dazu zählt er den weiten Blick über das Meer in den blauen Himmel, das bei ihm ein "kosmisches Gefühl der Weltverbundenheit" auslöse, "das mich träumen, tanzen und fliegen lässt. Die Farbe und ihre Veränderung im Licht erzeugt vielfältige Empfindungen und Stimmungen." Deshalb wählte Fritz einen Titel, der Machart und Intention darlegt:

Der Betrachter kann selbst entscheiden, in welchen Werken er "Augenlust und Sinnenfreude, Poesie der Farben, musikalische Formationen, Bewegungsfluss, Zeichen und Symbole des Lebens, ohne jegliches Pathos" erleben kann. Die kleinen Aquarelle sind so beeindruckend, dass sie gegen die großen Formate zumindest bestehen können: "Dream, dance and fly."

Eigens für die Ausstellung in der KVD-Galerie hat Reinhard Fritz eine Art künstlerisches Manifest verfasst, in dem er Achim Zweite zitiert. Zweite war Leiter des Lenbachhauses und danach bis zum Jahr 2007 Direktor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Über Reinhard Fritz schrieb er: Wie bei all seinen Bildern geht es dem Maler nicht um die Fixierung eines Natureindrucks. Indem er die vordergründige Motivebene sehr rasch transzendiert, vergegenwärtigt er ein bildnerisches Verfahren, das den Vorgang des Malens als spontanen, unreflektierten Akt mit dem Prozess der Gestalt-Findung als kalkuliertes Prinzip in Einklang bringt."

Vernissage, KVD-Galerie, Kulturschranne, Donnerstag, 12. Mai, 19.30 Uhr.

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