Kommentar:Das Ende ist besiegelt

Nachdem die Pfaffenhofener Bürger sich für den Ausstieg aus der Verwaltungsgemeinschaft mit Odelzhausen entschieden haben, hat der Landtag das Votum erhalten, das er für seine Entscheidung benötigt

Von Wolfgang Eitler

Die Wahrscheinlichkeit ist gestiegen, dass der Bayerische Landtag dem dringlichen Wunsch aus Sulzemoos und jetzt aus Pfaffenhofen nachkommt und einem Ausstieg aus der Verwaltungsgemeinschaft mit Odelzhausen zustimmt. Denn der Petitionsausschuss orientiert sich an den Voten der Bürger und nicht nur an den jeweiligen Gemeinderäten, die für sechs Jahre gewählt werden. Mandatsträger kommen und gehen. Die Bürger bleiben.

Nach fast 40-jähriger Zusammenarbeit dürfte eine Partnerschaft enden, die letztlich an den Persönlichkeiten der drei Bürgermeister gescheitert ist. Markus Trinkl (parteifrei), der Nachfolger von Wahlverlierer Konrad Brandmair (CSU), hat sich mit den beiden anderen Bürgermeistern Helmut Zech (Pfaffenhofen) und Gerhard Hainzinger (Sulzemoos) nicht verstanden.

Außerdem hat Odelzhausen den Pfaffenhofenern ein Wunde geschlagen, die nicht heilen will. Bürgermeister Helmut Zech (CSU), die Mehrheit der Gemeinderäte und viele Bürger haben bis heute nicht verstanden, warum der Nachbarort die einmalige Chance auf eine gemeinsame Umgehung Richtung Autobahn abgelehnt hatte. In fast allen Debatten über den Bürgerentscheid spielte diese Niederlage eine wesentliche Rolle bei der Einschätzung einer künftigen Partnerschaft womöglich nur noch mit Odelzhausen allein. Der große Verdienst der Initiatoren des Bürgerentscheids liegt in der Klarheit, für die sie gesorgt haben und die jetzt ihren Kontrahenten zugute kommt. Nicht nur in Pfaffenhofen, sondern auch in Sulzemoos.

Aber schon bei einer räumlichen Distanz von einigen Kilometern mutet der Streit innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft im Westen des Landkreises anachronistisch an. In einer Zeit, in der Kommunen zur Zusammenarbeit gezwungen sind, trennen sich gerade die drei, die sie seit Jahrzehnten praktizieren und sich obendrein noch als gemeindeübergreifende Westallianz präsentieren.

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