Kirche steuert Zuschuss bei:Gesicherte Zukunft

Kirche steuert Zuschuss bei: Der Kindergarten Sankt Laurentius in Petershausen ist in die Jahre gekommen und muss durch einen Neubau ersetzt werden.

Der Kindergarten Sankt Laurentius in Petershausen ist in die Jahre gekommen und muss durch einen Neubau ersetzt werden.

(Foto: Toni Heigl)

Gemeinde Petershausen will Neubau für den katholischen Kindergarten Sankt Laurentius errichten

Von Petra Schafflik, Petershausen

Eine Nachricht, die Eltern in Petershausen freuen wird: Für die Zukunft des katholischen Kindergartens Sankt Laurentius gibt es nun endlich ein Konzept. Anders als bisher geplant wird nicht die Kirche, sondern die Gemeinde selbst den notwendigen Neubau erstellen. Entstehen soll eine Kita, die mit 150 Mädchen und Buben mehr Kindern als bisher Platz bietet. Und zwar an einem neuen Standort: Gebaut wird auf einem eigens dafür angekauften Areal an der Jetzendorfer Straße. Auch wenn die Kirche nicht mehr als Bauherr auftritt, bleibt sie in der Kinderbetreuung in Petershausen engagiert. So wird auch künftig das Franziskuswerk Schönbrunn Träger der Einrichtung sein. Und zu den auf 4,3 Millionen Euro geschätzten Baukosten hat das Erzbischöfliche Ordinariat einen Zuschuss von 1,4 Millionen Euro zugesagt. Diese Vereinbarung billigte der Gemeinderat jetzt mit knapper Mehrheit. Sieben Gegenstimmen kamen von der CSU-Fraktion und Inge Dinauer (parteilos). Bürgermeister Marcel Fath (FW) kann nun entsprechende Verträge abschließen. Damit die Kita wie vorgesehen bis 2020 steht, startet sofort die Suche nach einem Architekten.

Die Sicherung der Kinderbetreuung ist in Petershausen ein drängendes Thema. Seit Jahren fordern Eltern bei Bürgerversammlungen ein Lösungskonzept, wollen wissen, wie es mit der Kita Sankt Laurentius weitergeht. Denn der Flachbau aus den 1970er Jahren, in dem derzeit 100 Mädchen und Buben betreut werden, ist marode. Akute Mängel wurden zwar noch einmal ausgebessert, damit die Einrichtung überhaupt noch weiter betrieben werden kann. Doch eine umfassende Sanierung ist nicht wirtschaftlich. Das Gebäude, das der Kirche gehört, muss dringend ersetzt werden. So wie übrigens die meisten Bauten desselben Typs, die an verschiedenen Stellen im Landkreis schon Neubauten gewichen sind. Für Petershausen haben die seit langem laufenden Gespräche mit dem erzbischöflichen Ordinariat jetzt aber definitiv ergeben, "dass sich die Kirche außer Stande sieht, einen Neubau bis 2020 zu erstellen", informierte Bürgermeister Fath (FW) die Räte. Weil die Zeit drängt, nimmt die Gemeinde das Vorhaben nun selbst in die Hand. Auf einem Areal am nördlichen Gemeinderand Richtung Jetzendorf soll eine sechsgruppige Einrichtung gebaut werden. Die Kirche gibt 1,4 Millionen aus Baukostenzuschuss. Nach Aufrechnung staatlicher Zuschüsse, so hofft Kämmerer Daniel Stadelmann, "bleibt der Gemeinde letztlich wohl ein Drittel der Gesamtkosten." Die Vertragsdetails wird der Rathauschef nun aushandeln. Der kirchliche Zuschuss sollte dabei allerdings nicht wie vorgeschlagen bei einer höheren staatlichen Förderquote sinken, forderte CSU-Gemeinderat Gerhard Weber. "Das ist nicht fair." Weber verlangte vom Rathauschef, einen Festbetrag auszuhandeln. Als vereinbart gilt, dass das Franziskuswerk Schönbrunn weiterhin wie schon bisher den Kindergarten organisiert. Sobald das neue Gebäude steht, kann der Altbau abgebrochen werden. Auf dem im Ortszentrum gelegenen Grundstück an der Moosfeldstraße "hat die Kirche dann anderes vor", sagte Fath. Was genau, ist offen.

Da der Bedarf für Kinderbetreuung in Petershausen wächst, lässt die Entscheidung für den Kindergartenneubau an der Jetzendorfer Straße durchaus die Option offen, eine weitere, kleine Kita in einem der Ortsteile zu errichten, erklärte der Rathauschef. Genau dieses Konzept, zusätzlich zur zentralen Kita in Petershausen noch eine weitere Einrichtung in Kollbach zu schaffen, favorisiert die CSU-Fraktion. Das jetzt vorgestellt Projekt dagegen lehnen die CSU-Räte ab.

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