Abschied von Seelsorgern:"Ihr werdet unersetzlich sein"

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Blumen für die Seelsorger: Pfarrer Wolfgang Borm (zweiter von links) würdigt nach dem Gottesdienst Albert Wenning sowie Peter und Karin Heimann. (Foto: Jørgensen)

Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt verabschiedet Diakon Albert Wenning und die Pastoralreferenten Karin und Peter Heimann

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Kirche Mariä Himmelfahrt und einem anschließenden Stehempfang im Kirchensaal sind am Sonntag Diakon Albert Wenning und die Pastoralreferenten Karin und Peter Heimann von der Pfarrei verabschiedet worden. Wenning ist offiziell seit 1. Dezember im Ruhestand, Karin und Peter Heimann werden am 31. Dezember, der auch ihr Hochzeitstag ist, den Dienst quittieren. Etwa 250 Gläubige nahmen an dem Gottesdienst teil, den Pfarrer und Erzbischöflicher Geistlicher Rat Wolfgang Borm zelebrierte. "Ihr seid bis jetzt unersetzlich gewesen, und ihr werdet es auch im Ruhestand sein", würdigte der Leiter des Pfarrverbands St. Jakob das langjährige Wirken der katholischen Seelsorger.

Alle drei haben sich um Menschen in schwierigen Situationen gekümmert. Wenning, der am Sonntag vor 33 Jahren im Münchner Dom zum Diakon geweiht worden war, war neben seiner Arbeit in der Pfarrei als Krankenhausseelsorger aktiv. Fast 25 Jahre lang war er ein einfühlsamer Ansprechpartner für Patienten, aber auch deren Angehörige. "War" ist eigentlich das falsche Wort; bis 31. März wird er diese Tätigkeit am Dachauer Helios-Klinikum weiter ausüben, weil es bisher noch keinen Nachfolger gibt. "Bis dahin wirst Du Dich selbst ersetzen", sagte Pfarrer Borm augenzwinkernd. Wenning baute vor 18 Jahren ehrenamtlich auch die Notfallseelsorge im Landkreis auf. Für Menschen, die durch einen Unfall urplötzlich einen Angehörigen verlieren, eine unheimlich wichtige Hilfe. In diesem Kriseninterventionsteam sind Helfer rund um die Uhr einsatzbereit. Auch diesen Dienst will Albert Wenning trotz seines Ruhestands weiterhin leisten. Zurückgezogen hat er sich dagegen von der psychosozialen Notfallversorgung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr.

"Sie hinterlassen sichtbare Spuren"

Peter Heimann war seit 1989 in der Pfarrei und beim Dachauer Forum in der theologischen Erwachsenenbildung aktiv. Ein besonderes Anliegen war ihm eine umfassende Trauerarbeit, für die er im Landkreis den Anstoß gab. Heimann organisierte Gesprächsgruppen und Veranstaltungen, bei denen Seelsorger den Angehörigen von Verstorbenen Beistand geben. Seine Frau Karin widmete sich vorwiegend der Seelsorge für Senioren in den Altenheimen Marienstift und Anna-Elisabeth. Dabei wirkte sie auch als Sterbebegleiterin und unterstützte die Palliativversorgung in den Heimen. "Sie sind immer präsent gewesen", attestierte Pfarrer Borm den beiden. "Sie hinterlassen sichtbare Spuren."

Borm überreichte den langjährigen Stützen der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Blumen und ein kleines Geldgeschenk. "Sie können das Geschenk weiter aufstocken", ermunterte der Pfarrer die Gottesdienstbesucher. Die Gewürdigten wollen es ohnehin nicht für sich behalten. Wenning will das Geld an einen Missionsfreund in Tansania weiterleiten. Das Ehepaar Heimann hat eine Tochter, die in Israel lebt. Deshalb wollen sie das Geld für ein Versöhnungsprojekt zwischen Israelis und Muslimen in einem kleinen Dorf in Israel spenden.

© SZ vom 12.12.2016 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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