Es ist noch nicht allzu lange her, da war Florian Jungwirth mit einem Schal des TSV Eintracht Karlsfeld im Fernsehen zu sehen. Der aus Karlsfeld stammende Fußball-Profi feierte damals mit Darmstadt 98 den Aufstieg in die erste Bundesliga. Er nutzte die Gelegenheit, um seinen Freunden in der Heimat liebe Grüße auszurichten und darauf hinzuweisen, wo seine Wurzeln verankert sind. In Karlsfeld war man darüber unfassbar stolz. Ein Eigengewächs in der großen Fußball-Bundesliga - das hat man vielleicht einmal in hundert Jahren.
Jungwirths meist sehr erfolgreiche Ehe mit Darmstadt 98 ist inzwischen geschieden, doch in Karlsfeld ist man auf den 28-Jährigen stolzer denn je. Jungwirth spielt neuerdings nämlich dort, wo Bastian Schweinsteiger jetzt hinwechseln wird: in der höchsten amerikanischen Fußball-Liga, der Major League Soccer. Er habe sich damit seinen großen Traum erfüllt, hat er immer betont. Ein Video, das jetzt im Internet kursiert, zeigt, wie dieser Traum aussieht. Jungwirth, eher für seine Grätschen gefürchtet, bekommt beim Spiel seiner San José Earthquakes in Kansas City kurz vor Schluss den Ball zufällig vor die Füße. Im Rückwärtsfallen bugsiert er ihn im Stile eines Torjägers artistisch über die Linie. Jungwirths Augen funkeln, obwohl es nur der Anschlusstreffer ist. Er bildet ein Herz mit seinen Händen und blickt gen Himmel.
Später sagte er, dass die Geste für seine "lovely, lovely wife" bestimmt gewesen sei, ohne die er seinen Traum niemals leben könnte. Von den drei Saisonspielen hat Jungwirth zwei gewonnen und jedes Mal durchgespielt. Dass die Herzchen-Geste nicht für seine Freunde vom TSV bestimmt war, werden sie verschmerzen. Sie haben das Video vom Traumtor sofort auf Facebook gepostet.