Die Karlsfelder Triathleten feierten gleich zwei Jubiläen: Zum einen veranstalteten sie ihren 30. Wettbewerb, zum anderen jährte sich die Gründung der Triathlon-Abteilung zum 30. Mal. Wer nun meint, dass beide Ereignisse im Jahre 1988 über die Bühnen gingen, liegt allerdings falsch. Und das kam so:
Es war ein Bericht im "Stern", der alles ins Rollen brachte. Im Herbst 1982 erschien eine Reportage über den Hawaii-Triathlon, der in jenem Jahr das erste Mal ausgetragen wurde.
Der damalige Karlsfelder Leichtathletikchef, Rolf Friedrichsen, der gestern die Siegerehrungen vornahm, hatte den Artikel verschlungen und war Feuer und Flamme, selber eine derartige Veranstaltung organisieren. Zumal seine Eintracht-Leichtathleten schon auf eine zehnjährige Erfahrung mit der Ausrichtung des Seelaufs zurückblicken konnten. Der Gedanke lag auf der Hand: Die Laufstrecken waren bekannt, der Karlsfelder See lud zum Schwimmen ein und das liebliche Dachauer Hinterland bot die perfekte Kulisse für eine abwechslungsreiche Radstrecke. Gesagt, getan. Im Frühjahr 1984 verschickten Friedrichsen und seine Helfer, darunter der damals 36-jährige Ossi Klein, handschriftliche Einladungen an die einschlägigen oberbayerischen Vereine. So kam es, dass am Pfingstsonntag 1984 der erste Triathlon am Karlsfelder See über die Bühne ging. Der Wettkampf hatte eher Spaßcharakter; es gab weder Kampfrichter noch Regeln. Rund 200 Starter wagten sich an die Disziplinen 1000 Meter Schwimmen, 50 Kilometer Radfahren und zwölf Kilometer Laufen. Indes war der See so kalt, dass die Distanz auf 600 Meter verkürzt werden musste.
Zwei Jahre später wurden in Karlsfeld immerhin schon Oberbayerische Meisterschaften ausgetragen, organisiert von den TSV-Leichtathleten. 1988 wurde die Triathlonabteilung gegründet. Anfang der 1990er-Jahre hakte es bei den Genehmigungen für die komplizierte Veranstaltung, prompt setzte der Triathlon für einige Jahre aus. Dass Geburtstag und Anzahl der Dreikämpfe gleich sind, ist mithin ein Zufall. kram