Karlsfelder als ADFC-Spitze:Neuer Mann im Sattel

Karlsfelder als ADFC-Spitze: Peter Reiz ist für den Radverkehr im Freistaat zuständig, für die Dachauer dürfte seine Wahl ein Gewinn sein: "Die Informationen fließen schneller."

Peter Reiz ist für den Radverkehr im Freistaat zuständig, für die Dachauer dürfte seine Wahl ein Gewinn sein: "Die Informationen fließen schneller."

(Foto: Niels P. Joergensen)

Der Karlsfelder Peter Reiz wird stellvertretender Landesvorsitzender im Verkehrsclub ADFC. Er hat sich einiges vorgenommen.

Von Gregor Schiegl

Der Karlsfelder Peter Reiz ist neuer stellvertretender Landesvorsitzender des ADFC. Auf der Jahresversammlung in Erlangen wurde der 65-Jährige gemeinsam mit Armin Falkenhein für die nächsten zwei Jahre an die Spitze des Verkehrsclubs gewählt. In Bayern vertritt er mehr als 20 000 Mitglieder in 40 Kreisverbänden, die sich um vielfältige Themen rund um das Fahrrad kümmern. In das Aufgabengebiet von Peter Reiz wird auch fallen, ob Städte und Gemeinden mit dem Attribut "Fahrradfreundliche Kommunen" zertifiziert werden, wie dies bereits beispielsweise die Stadt Erlangen geschafft hat. "Das ist wichtig für die Kommunen, weil die Bürger dann auch sehen: Die machen wirklich was für die Radfahrer." In Dachau haben allerdings weder der Landkreis noch eine der 17 Mitgliedskommunen ein solches Zertifikat des ADFC.

Reiz' großes Steckenpferd sind die Radverbindungen zur Landeshauptstadt München, speziell ein neuer Radschnellweg. "Gerade im Bereich Dachau - Karlsfeld - München wäre noch viel zu machen", sagt Reiz. Er setzt auf die Zusammenarbeit der Kommunen. "Die Metropolregion München wäre das ideale Instrument." Aber auch jede große Kommune für sich könne durch gute Planung einiges für den Radverkehr tun. Die meisten legten mit dem Rad Distanzen zwischen drei und fünf Kilometern zurück und bewegten sich damit hauptsächlich innerorts. Viele kleine Maßnahmen wie etwa geeignete Radständer an Ausgangs- und Zielort könnten dazu beitragen, "den großen Trend Radfahren" noch attraktiver zu machen. "Unser größtes Problem sind die Ballungsräume."

Aber auch im Freizeitbereich sieht Reiz Verbesserungsmöglichkeiten. Im Radtourismus des Landkreises gebe es "ein großes Potenzial", das noch ausgeschöpft werden könne. Der Radweg an Isar, Ammer und Amper sei beliebt. Reizvoll für Radfahrer sei auch das Dachauer Hinterland, in welches sie auch von München aus bequem mit der S-Bahn anreisen könnten. Die Planungen des Regionalentwicklungsvereins für neue Radwege wiesen bereits in die richtige Richtung.

Wichtig ist Reiz, der auch schon seit einigen Jahren dem ADFC-Kreisverband Dachau angehört, "die Bodenhaftung" zu bewahren. Er werde den Kontakt zu den Kreisverbänden suchen, die ihre Arbeit weitgehend selbständig vom Landesverband umsetzten. "Das ist jetzt völlig neu für mich", sagt Reiz. "Ich muss erspüren, wo der Trend hingeht." Entsprechend müsse er die politische Strategie ausrichten.

Reiz wird auch maßgeblich für das Spendenmanagement im ADFC zuständig sein. Diese Aufgabe hat Reiz eher pflichtschuldig übernommen. "Das ist nicht mein absolutes Lieblingsfach", bekennt der diplomierte Kaufmann. Allerdings ist diese Aufgabe nicht ganz neu. Ehrenamtlich verantwortet Reiz auch die Spenden für die Schwangerenberatung Donum Vitae. Darüber hinaus kümmert er sich als Ehrenamtlicher in der Stiftung Senior-Expert-Service um Lehrlinge aus schwierigem Familienumfeld. Den Karlsfeldern dürfte er vor allem durch sein Engagement in der Ortsgruppe des Bunds Naturschutz (BN) bekannt sein. Dort betreute er jahrelang unter anderem den Gehölzlehrpfad am Karlsfelder See.

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