Karlsfeld:Zeitdruck wegen Zuzugs

Karlsfeld muss westlich der Bahn ein weiteres Kinderhaus bauen

Wegen des Zuzugs in große Neubaugebiete steigt die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in Karlsfeld weiter stark an. Die Gemeinde hat es deshalb sehr eilig, in dem schnell wachsenden Ortsteil westlich der Bahn ein Kinderhaus zu bauen. Das Kinderhaus auf dem Grundstück an der Lärchenstraße soll auf einer Geschossfläche von 1600 Quadratmetern auf zwei Etagen gebaut werden, klimatisiert sein und eine Fußbodenheizung haben. Zunächst hatte die Gemeinde den Planern auch den Auftrag mitgegeben, das Haus in Modularbauweise zu errichten, also aus fertigen Räumen, die an der Baustelle nur noch zusammengefügt werden muss; die Gemeinde steht unter großem Zeitdruck.

Doch nun hat sich der Gemeinderat von Architektin Claudia Peschel überzeugen lassen, das Gebäude in Hybridbauweise errichten zu lassen. Dabei wird auch mit Fertigteilen gearbeitet, mit kompletten Decken und Wänden. Man kann die Räume offener und großzügiger gestalten, was dem pädagogischen Konzept des Hauses entgegenkäme. Im Erdgeschoss sollen die Krippenkinder untergebracht sein, oben die Kindergartenkinder. Alle Gruppenräume sind nach Süden ausgerichtet, die Funktionsräume zur angrenzenden Wohnbebauung nach Norden. Herzstück und Treffpunkt auf jeder Etage ist der Küchenbereich. Gestalterische Fragen wie Dach- und Fassadengestaltung stehen noch längst nicht an. Die Planungen skizzieren bisher nur "sehr grobe Rahmenbedingungen", wie Peschel sagte.

Die Gemeinderäte diskutierten lange, welchen Materialen sie den Vorzug geben sollten. Es stehen sowohl Bauteile aus Holz, Stahlbeton und Ziegel zur Verfügung. Schnell kristallisierte sich als Konsens heraus, dass die tragenden Wände aus Ziegel sein sollen, die nicht tragenden Wände aus Massivholz. Eine gewisse Skepsis schien allerdings bei CSU-Gemeinderat Wolfgang Offenbeck durch. Er wollte wisse, wie es um die Nachhaltigkeit und die Folgekosten einer solchen Konstruktion bestellt sei. "Ich kann das tollste ökologische Material verwenden, aber das nützt mir gar nichts, wenn die Bude nach 30 Jahren zusammenkracht." Die Architektin beteuerte, dass dies allein eine Frage der Ausführung sei - wie übrigens auch bei Häusern in Massivbauweise.

Für die Gemeinde wäre es günstig, wenn der Bau möglichst schnell bezugsfertig wäre. Für einige Kinder, die sie anders nicht mehr unterbringen konnte, hat sie eine Containeranlage an der Sesamstraße aufgestellt, für die sie jeden Monat Miete entrichten muss. Diese Anlage könnte dann aufgelöst werden.

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