Ein etwas ungewöhnlicher Bauantrag hat jüngst den Bauausschuss des Gemeinderats in Karlsfeld beschäftigt. Auf den Garagen in der Adalbert-Stifter-Straße sollen sechs Appartement-Wohnungen errichtet werden. Was klingt wie ein kreativer Ansatz, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, hat allerdings einen anderen Hintergrund: Der Eigentümer plante auf dem Grundstück eigentlich den Bau eines Gästehauses, die Garagen wären dafür abgerissen worden. Entsprechend konzipiert war auch der Bebauungsplan. Allerdings hat es sich der Eigentümer anders überlegt und will nun lieber Wohnungen bauen. Die bereits bestehenden Garagen kann er gut gebrauchen. Bauamtsleiter Günter Endres sah kein Problem darin, die Festsetzungen den neuen Planungen anzupassen. Nur in Gestaltungsdetails wie dem Dach oder der Fassade muss der Bauinteressent nun umplanen.
Beate Full zeigte sich überrascht, dass es gleich um "eine ganze Palette von Abweichungen" gehe. "Warum macht man überhaupt einen Bebauungsplan?" Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) wies daraufhin, dass der Bebauungsplan schon an die 30 Jahre alt sei. Bauamtsleiter Endres hob hervor, dass es letztlich nur um die Umnutzung und einige technische Details gehe. "Das sind Punkte, die tun uns nicht weh." Die entsprechende Bebauungsplanänderung wurde einstimmig akzeptiert.