Karlsfeld:Straftaten steigen

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Dennoch stuft die Polizei Karlsfeld als sichere Gemeinde ein

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Am Prinzenpark hat es kürzlich gebrannt. Unbekannte hatten Holzpaletten auf die Sitzgelegenheiten gelegt und angezündet. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, aber die Bänke waren natürlich nicht mehr zu retten. "Das hat mich persönlich sehr geärgert", bekannte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) bei der jüngsten Bürgerversammlung in Karlsfeld. Sein Verständnis für derartige Aktionen sei äußerst begrenzt.

75 Fälle mutwilliger Sachbeschädigung hat die Polizeiinspektion Dachau im vergangenen Jahr im Gemeindegebiet Karlsfeld registriert. Jeder Fall ist ärgerlich, allerdings sind solche Vorkommnisse nach der Polizeistatistik gerade eher rückläufig. Insgesamt nahm die Zahl der angezeigten Straftaten in Karlsfeld 2014 gegenüber dem Vorjahr um mehr als zwölf Prozent zu und erreichte eine Gesamtzahl von 663. Allerdings gab es 2009 schon mal deutliche höhere Fallzahlen in Karlsfeld; damals wurden 762 Straftaten angezeigt, worunter allerdings allein 72 Fahrraddiebstähle fielen, 19 Mal wurden Einbrüche gemeldet.

Das sind zwar sechs weniger als 2013, im gesamten Großraum zeigen die Statistiken jedoch eine deutliche Zunahme an Einbruchsdelikten, wobei die Steigerungen im Landkreis Dachau besonders krass ausfallen. Von 2012 auf 2014 verdoppelten sie sich beinahe von 68 auf 115 Fälle; im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck oder im Landkreis Starnberg waren die Fallzahlen allerdings schon 2012 und 2013 sehr hoch und liegen auch jetzt noch höher als im Landkreis Dachau. "Sie leben in einer sehr sicheren Gemeinde und einem sehr sicheren Landkreis", konnte Polizei-Inspektionsleiter Thomas Rauscher die Bürger beruhigen. Gemessen an der Bevölkerungsentwicklung ist die Kriminalität im Wesentlichen gleich geblieben. Pro 1000 Einwohner wurden in Karlsfeld 35 Straftaten registriert, was noch unter dem Landkreisdurchschnitt von 37 liegt. Allerdings liegt auch die Aufklärungsquote in Karlsfeld mit 51,4 Prozent deutlich unter dem Landkreisschnitt von knapp 60 Prozent.

Große Sorge bereitet der Dachauer Polizei die weiter ansteigende Zahl an Fahrerfluchten, die ebenfalls als Straftaten registriert werden. Meist gehe es nur um einen Kratzer beim Ausparken, eine Delle oder einen abgefahrenen Außenspiegel, sagte Rauscher. Mit einem sofortigen Anruf bei der Polizei könnten sich die Verursacher der Schäden jede Menge Ärger ersparen. "Das geht absolut unbürokratisch, wir informieren den Geschädigten und derjenige, der den Schaden verursacht hat, ist rechtlich auf der sicheren Seite."

Auch sonst waren in Karlsfeld vor allem Verkehrspolizisten gefordert. 2014 erreichte die Zahl der Verkehrsunfälle mit 465 einen Rekordwert, nämlich 54 mehr als im Vorjahr. In der landkreisweiten Statistik machen die Unfälle auf dem Gemeindegebiet inzwischen rund zehn Prozent aus. Allerdings ist auch das Verkehrsaufkommen gewachsen.

© SZ vom 07.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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