Karlsfeld:Rätselhafte Schreie aus dem See

karlsfelder see

Insgesamt 80 Helfer waren in der Nacht zu Samstag mit Scheinwerfern, Wärmebildkamera, Booten und Hubschrauber am Karlsfelder See im Einsatz.

(Foto: privat)

Besucher des Siedlerfests in Karlsfeld hören Hilferufe. Aber beim Großeinsatz der Rettungskräfte wird niemand gefunden

Von Helmut Zeller, Karlsfeld

Großeinsatz von Rettungskräften in der ersten Nacht des Siedler- und Seefests in Karlsfeld: Erst vor einer Woche sind zwei Menschen im Landkreis ertrunken. Zwei Volksfestbesucher reagierten sofort, als sie auf dem Heimweg plötzlich Hilferufe aus dem Karlsfelder See hörten. Ein Großaufgebot von Feuerwehren, Wasserwacht und Polizei, die einen Hubschrauber anforderten, suchten den See ab. Insgesamt waren 80 Helfer im Einsatz. Aber nach ungefähr einer Stunde gaben sie auf. Weder im See noch am Ufer fanden die Einsatzkräfte den Hilferufer.

Offenbar war, so weit die Polizei am Sonntag wusste, doch kein Mensch zu Schaden gekommen. Am Samstag und am Sonntag wurde auch keine Person als vermisst gemeldet, wie die Polizeiinspektion Dachau mitteilte. Auch lag keine Meldung über eine hilfsbedürftige Person in der Polizeiinspektion oder Rettungsleitstelle vor. Die Herkunft der rätselhaften Hilferufe bleibt aber ungeklärt.

Eine halbe Stunde nach Mitternacht machten sich zwei Besucher des Siedlerfestes, das am Freitagabend begonnen hatte, auf den Heimweg. Als die beiden an der Wasserwacht-Station vorbeikamen, hörten sie plötzlich aus der Richtung des See Hilferufe. Ein Spaß war es nicht. Die Rufe klangen verzweifelt. Erst vor einer Woche waren zwei Menschen aus dem Landkreis, darunter ein 14-jähriger Junge, ertrunken. Die erschrockenen Festbesucher reagierten sofort und richtig. Über Handy alarmierte einer die Rettungsleitstelle, die einen Großeinsatz auslöste. Die Order aus der Zentrale lautete: "Hilferufe aus dem Wasser, Person in Gefahr". Sofort eilten Wasserwachtler, Feuerwehr, Polizei zum Karlsfelder See. Mit mehreren Booten und großen Scheinwerfern, mit Tauchern sowie einem Sonar-Gerät wurde das tiefe Gewässer zwischen Wasserwacht-Station und Halbinsel abgesucht. Die Besatzung eines Hubschraubers der Polizei flog mit einer Wärmebild-Kamera die Ufer ab und kontrollierte auch das flache Wasser.

Im Einsatz waren mehr als 80 Einsatzkräfte der Wasserwachten aus Dachau, Markt Indersdorf und München sowie der Tauchzug der Feuerwehr Unterschleißheim. Die Feuerwehr Karlsfeld und das THW halfen bei der Suche. Außerdem waren noch Kräfte der Einsatzleitung und des Landrettungsdienstes des Bayerischen Roten Kreuzes Dachau sowie ein Rettungswagen der Werksfeuerwehr MAN/MTU und viele Polizeibeamte am Karlsfelder See.

Die Helfer suchten fieberhaft nach dem Menschen, der um Hilfe gerufen hatte. Jede Minute zählte. Doch nichts: Die ungefähr einstündige Suche brachte noch nicht einmal irgendeine Spur. Um 1.50 Uhr beendete die Einsatzleitung den Einsatz. Die Rettungskräfte räumten ihr Gerät zusammen und fuhren zurück - mancher patschnass, wie Oliver Welter von der Wasserwacht mitteilte.

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