Karlsfeld:Mehr Platz für Unternehmer

Gemeinde Karlsfeld weist neue Gewerbeflächen aus

Karlsfeld treibt seine Pläne für neue Gewerbeflächen mit Nachdruck voran. Am Donnerstag fasste der Gemeinderat gegen die Stimmen der Bündnis-Fraktion den Beschluss, an zwei Standorten neues Gewerbe anzusiedeln: Größere Firmen sollen in einem neuen Gewerbegebiet an der Schleißheimer Straße unterkommen, kleine Handwerksbetriebe in einem Mischgebiet in zentraler Ortslage. Damit folgte das Gremium mehrheitlich den Empfehlungen des Bürger-Arbeitskreises zur Gewerbeentwicklung.

Schon seit Jahren fordern CSU und SPD ein Gewerbegebiet im regionalen Grünzug an der Schleißheimer Straße. Die Pläne scheiterten aber 2010 in einem Ratsbegehren. Bündnis-Gemeinderat Adrian Heim wäre jetzt sogar bereit gewesen, einen gewissen Einschnitt hinzunehmen - wenn es denn dabei bliebe. "Ich sehe das Thema als Türöffner", sagte er. "In zehn Jahren kommt das Thema wieder auf den Tisch, und in 20 Jahren ist der Grünzug weg." Stefan Handl (CSU) erklärte, er wolle auch nicht, dass mehr als die geplanten 9,2 Hektar bebaut würden. Aber was ein künftiger Gemeinderat beschließe, liege nicht in seiner Hand. Bündnis-Sprecherin Mechthild Hofner sagte, die stabilste Einnahmequelle der Gemeinde sei, dank vieler Gutverdiener, die Einkommensteuerbeteiligung. "Die Leute siedeln sich da an, wo die Lebensqualität gut ist." SPD-Fraktionssprecherin Hiltraud Schmidt-Kroll nannte beide Standorte nicht unproblematisch. "Aber die Gemeinde hat nicht viele Möglichkeiten."

Nach der Sitzung meldete sich Johann Kristmann zu Wort. Der Karlsfelder bat die Räte, beim Landtag eine höhere Einkommensteuerbeteiligung für die flächenärmste Gemeinde im Landkreis zu erwirken. "Um uns zu finanzieren, müssten wir sonst das gesamte Gemeindegebiet als Gewerbegebiet ausweisen. Das würde Karlsfeld zerstören."

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