Karlsfeld:Dramatischer Einsatz

Die Wasserwacht rettet einen 78-Jährigen aus dem Karlsfelder See. Der Mann war regungslos im Wasser gelegen.

Von Walter Gierlich

Nur dem schnellen Eingreifen der Karlsfelder Wasserwacht verdankt ein 78-jähriger Münchner sein Leben. Den Rettern am Karlsfelder See war am späten Dienstagnachmittag etwa 50 Meter vor ihrer Wachstation eine regungslos im Wasser treibende Person aufgefallen. Wie die Wasserwacht mitteilt, machten sich sofort Einsatzkräfte auf den Weg, die den bewusstlosen Mann ans Ufer brachten und mit Wiederbelebungsmaßnahmen begannen. Normalerweise tun die Ehrenamtlichen der Wasserwacht nur am Wochenende Dienst, doch war am Dienstag die Rettungsstation gut besetzt, sodass die Rettungskette perfekt anlaufen konnte.

Karlsfeld: Viele Menschen drängen in diesen Tagen an den Karlsfelder See. Dort wurde die extreme Hitze einem 78-jährigen Mann zum Verhängnis.

Viele Menschen drängen in diesen Tagen an den Karlsfelder See. Dort wurde die extreme Hitze einem 78-jährigen Mann zum Verhängnis.

(Foto: joergensen.com)

Weniger als zwei Minuten vergingen, bis der Patient erstversorgt wurde. Der Rettungswagen des Roten Kreuzes war gerade in Karlsfeld unterwegs, sodass er ebenso wie der Notarzt schon wenige Minuten später am See eintraf. Gemeinsam kämpften die Retter bei 35 Grad in der prallen Sonne um das Leben des Münchners. Unterstützt wurden sie von Badegästen, die versuchten, mit Decken und Handtüchern etwas Schatten zu spenden und halfen, die Fahrzeuge von Sanitätern und Notarzt einzuweisen. "Ihnen gilt ein großes Lob für ihre Hilfebereitschaft", sagte Oliver Welter, der Kreisvorsitzende der Wasserwacht. Nach einer halben Stunde war der Patient so weit stabilisiert, dass er mit dem Rettungswagen in das Dachauer Krankenhaus transportiert werden konnte.

Was dem Mann passierte, hält Welter angesichts der extremen Hitze für typisch. Die hohen Temperaturen belasteten den Kreislauf, die Seen seien an der Oberfläche bereits warm, etwas tiefer jedoch sei das Wasser deutlich kälter. Das könne zu einer Schockreaktion führen, die vor allem bei älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen zum Kreislaufversagen führen kann. Die Wasserwacht rät daher zur Vorsicht und zur Beachtung der Baderegeln. "Kühlen Sie sich langsam ab, bevor Sie ins Wasser gehen, und achten Sie auf die Warnsignale ihres Körpers", empfiehlt Welter. In Notfällen erreicht man die Wasserwacht unter der Rufnummer 112.

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