Karlsfeld:Chatten ist keine Altersfrage

Ingrid Hagenbücher chattet gerne im Internet, auch wenn sie schon 60 Jahre alt ist. Jetzt hat sie ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben.

Katharina Leistner

"Chat-Fieber" - so lautet der Titel des kürzlich erschienenen Buches von Ingrid Hagenbücher aus Karlsfeld. Eigentlich kein ungewöhnlicher Name für eine Buchveröffentlichung im medialen Zeitalter. Doch dass eine über 60-jährige Autorin hinter diesem Titel steckt, erscheint im ersten Moment eine ungewöhnliche Kombination zu sein. Erwartet den Leser eine Anleitung für die ältere Generation, um auch unseren Rentnern die Skepsis vor dem Internet zu nehmen? Keinesfalls, sagt Ingrid Hagenbücher. "Es richtet sich an jeden; ob jung oder alt, an Neueinsteiger sowie erfahrene Chatter."

Karlsfeld: Buchautorin Ingrid Hagenbücher aus Karlsfeld hat über ihre Erfahrungen beim Chatten im Internet geschrieben.

Buchautorin Ingrid Hagenbücher aus Karlsfeld hat über ihre Erfahrungen beim Chatten im Internet geschrieben.

(Foto: Toni Heigl)

Die Karlsfelder Autorin ist in ihrer Gemeinde im wahrsten Sinne des Wortes kein unbeschriebenes Blatt. Sie hat den Literaturkreis Karlsfeld gegründet und diesen zwölf Jahre lang geleitet. Vor drei Jahren wurden die Treffen vorläufig eingestellt. Die Mitglieder waren überlastet und neue Interessierte konnten nicht gefunden werden. Hagenbücher nutzte die Zeit, um sich auf ihre eigene schriftstellerische Arbeit zu konzentrieren. Nach dem Kinderbuch "Der Bär im Honigtopf und andere Märchen", der Krimikomödie "Der Hausmeister" und einer Sammlung an Kurzgeschichten aus ihrer Feder folgt nun ein Ausflug in die Communities des Worldwide Web.

Die Autorin erklärt Funktionen, gibt Tipps und listet eine ganze Reihe von Geschichten auf, die den Leser mal zum Schmunzeln, mal zum Nachdenken anregen - natürlich in Form von Chatgesprächen. Von dem Vorurteil, Chatten sei nur etwas für Jugendliche, hält Ingrid Hagenbücher nichts. "Ich hatte damals, vor etwa 20 Jahren, einen der ersten Computer mit Internetanschluss", erzählt sie. In ihrer mittlerweile langjährigen Chatter-Laufbahn kann sie auf viele positive Erfahrungen zurückblicken. "Ich habe viele Freunde gefunden, die ich mit meinem Mann auch mal besuche." Darunter auch eine Luxemburgerin, mit der sie täglich Kontakt hat.

"Natürlich muss man bei Fremden aufpassen", räumt sie ein. "Aber das muss man im richtigen Leben schließlich auch." Sie chattet mit bekannten oder fremden Personen gleich gern: "Da mache ich keinen Unterschied. Wer etwas interessantes zu erzählen hat, dem schenke ich gerne meine Aufmerksamkeit." Darum stehen die Kontaktdaten der Autorin auch im Buch. Sie lädt ihren Leser auf ein Treffen ein - im Chat. Katharina Leistner

Ingrid Hagenbüchers "Chat-Fieber", Magic Buchverlag, Vierkirchen.

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