Jubiläum in der KZ-Gedenkstätte:Versöhnungskirche wird 50 Jahre alt

Den Anstoß zum Bau gab der KZ-Überlebende Dirk de Loos

Die evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau feiert am 30. April ihren 50. Geburtstag. An diesem Tag finden auch die Gedenkfeiern zum 72. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau am 29. April 1945 statt. Der Festgottesdienst am 29. April (16 Uhr) wird von Protestanten aus Polen, Tschechien und Deutschland gestaltet, darunter der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider, wie Björn Mensing, Kirchenrat und Pfarrer an der Versöhnungskirche, mitteilte. Der Holocaust-Überlebende Ernst Grube spricht als Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau ein Grußwort. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte die Gedenkkirche von Architekt Helmut Striffler am 30. April 1967 zum 22. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau eingeweiht. Den Anstoß zum Bau gab der niederländische Widerstandskämpfer und NS-Überlebende Dirk de Loos vom "Comité International de Dachau", dessen Sohn Pieter Dietz de Loos jahrelang der Präsident des Dachau-Komitees war. Die Versöhnungskirche war die erste EKD-Kirche in Deutschland und ist bis heute das einzige Gotteshaus mit eigenem Seelsorge-Team auf einer KZ-Gedenkstätte. Weitere Ehrengäste beim Festgottesdienst am 29. April sind der evangelische Pfarrer und NS-Verfolgte Walter Joelsen, Heinz H. Niemöller, Sohn des KZ Dachau-Überlebenden Pfarrer Martin Niemöller, und Karl Bonhoeffer, Neffe des im KZ Flossenbürg ermordeten evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer. Als Vertreter der bayerischen Staatsregierung nimmt Kultusstaatssekretär Georg Eisenreich teil.

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