In Zeiten, in denen sich viele nach ein paar Jahren Ehe wieder scheiden lassen oder sich gar nicht erst trauen, das Ja-Wort zu geben, ist eine Eiserne Hochzeit eine Besonderheit. Doch Rudolf und Zenia Gruber scheinen glücklich zu sein. Seit 65 Jahren gehen sie nun schon durch dick und dünn. Der Dachauer Vizebürgermeister Kai Kühnel gratulierte den beiden am Donnerstag zu ihrem Jubiläum und brachte einen großen Präsentkorb mit allerlei Leckereien.
Auch für die Grubers gab es natürlich nicht nur rosige Zeiten. Die beiden kommen eigentlich aus Polen. Deutsche Soldaten brachte sie nach Dachau. "Wir hatten ja keine andere Wahl, als hierherzukommen", sagt Rudolf Gruber. Es war eine schwierige Zeit, in der sie sich kennenlernten - Ende der 1940er Jahre in einem Lager in Dachau-Ost. Trotzdem blieben sie. Fast 70 Jahre wohnt das Paar inzwischen in der Kreisstadt. Er arbeitete auf dem Bau und sie im Pfarramt. Es klappte so gut mit den beiden, dass sie 1952 heirateten. Aus der Ehe sind inzwischen fünf Kinder, fünf Enkel und zwei Urenkel hervorgegangen. "Wir sind die ganzen Weihnachtsfeiertage damit beschäftigt, unsere Kinder und deren Familien abzuklappern", erzählt Rudolf Gruber mit sichtlicher Freude.
Gesundheitlich ist der 86-Jährige auch noch wohlauf. "Häufiges Fahrradfahren" und "immer in Bewegung bleiben" sind seine Erfolgsgeheimnisse. Zenia Gruber musste leider schon den Großteil ihrer Sehkraft einbüßen, doch das hält sie nicht von täglichen Spaziergängen gemeinsam mit ihrem Mann ab.
Wie man es schafft, so lange zusammenzubleiben? Für Rudolf Gruber, der früher mal bei MAN arbeitete, ist die Antwort ganz klar: "Ausdauer! Natürlich kommt manchmal was dazwischen, aber man bleibt doch trotzdem zusammen." Für ihn ist es unvorstellbar, dass nur noch wenige Paare so viel Kraft, Geduld und Ausdauer aufbringen wie Zenia und er. Vizebürgermeister Kühnel wünschte den Jubilaren noch möglichst viele glückliche, gemeinsame Jahre.