Dachau:CSU unterstützt Tierschützer

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Neuerdings sehr tierlieb: CSU-Fraktionsvorsitzender Florian Schiller und Stadträtin Katja Graßl (rechts) mit Tierheimleiterin Silvia Gruber (Mitte). (Foto: privat)

Die Stadtratsfraktion beantragt einen jährlichen Zuschuss für den Verein und ruft dazu auch die anderen Kommunen auf.

Von Helmut Zeller, Dachau

Der Tierschutzverein Dachau hat einen weiteren gewichtigen Fürsprecher gefunden: Die CSU-Fraktion im Dachauer Stadtrat unterstützt in der politischen Debatte über die künftige Finanzierung des Tierheims den Antrag des Vereins auf einen freiwilligen Zuschuss. Fraktionssprecher Florian Schiller geht sogar noch über die Forderung der Tierschützer hinaus. Statt 30 Cent fordert die CSU zehn Cent mehr pro Einwohner der Stadt. Die Stadt soll künftig die Tierschutzarbeit mit jährlich 19 000 Euro unterstützen. Ein entsprechender Antrag der Vereinsvorsitzenden Silvia Gruber war in der Sitzung des Finanzausschusses Ende November 2015 vertagt worden.

Der Antrag war mit Unterstützung der Grünen-Fraktion eingereicht worden. In der Diskussion schwiegen die Stadträte der Grünen jedoch dazu, von SPD und Freien Wähler, aber auch von der CSU wurden Zweifel geäußert. Florian Schiller, der nach dem Ausscheiden von Dominik Härtl im Januar den Fraktionsvorsitz übernommen hat, sagte noch im November: "Die Stadt Dachau war immer vorneweg. Wir haben die Fundtierpauschale in diesem Jahr erhöht. Jetzt kann man nicht gleich noch mal erhöhen."

Nun die Kehrtwende: "Das Tierheim Dachau benötigt einen jährlichen freiwilligen Zuschuss, damit Frau Gruber und ihr Team die Fund- und Abgabetiere weiterhin gut versorgen können", schreibt Schiller in seinem Antrag an Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Davon habe sich die CSU mit Vertretern anderer Fraktionen bei einem Besuch des Tierheims Ende Januar und im Gespräch mit den Tierschützern überzeugen können. Mit dabei waren Stadträte von SPD, Grünen und Überparteilicher Bürgergemeinschaft (ÜB). ÜB-Stadtrat Rainer Rösch erklärte danach, er sei in seiner Meinung bestärkt worden, dass der Verein entgegen Gerüchten seriös wirtschafte. Es könne nicht sein, dass Silvia Gruber als Bittstellerin zur Stadt kommen müsse. "Ich ziehe meinen Hut vor den Ehrenamtlichen", sagte Schiller. Grünen-Stadträtin Luise Krispenz, die von Anfang an die Tierschützer unterstützte, forderte eine Pauschale auch für Abgabetiere. Die Initiative hat jetzt die CSU ergriffen: "Der Zuschuss pro Fundtier reicht bei weitem nicht aus, um alle Kosten zu decken. Außerdem muss dieser auch noch versteuert werden. Ein freiwilliger Zuschuss kann in vollem Umfang für die anfallenden Kosten verwendet werden."

Stadt soll mit gutem Beispiel vorangehen

Offenbar wurde ein Missverständnis mancher Stadträte ausgeräumt: Der Verein erhält von den Kommunen im Landkreis für Fundtiere eine Pauschale von 1,50 Euro pro Einwohner pro Jahr - vier der insgesamt 17 Gemeinden machen nicht mit. Dieses Geld deckt nicht einmal die Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Fundtiere, was eine kommunale Pflichtaufgabe ist. Für die Mehrkosten und alle Ausgaben für Abgabetiere, deren Zahl seit Jahren steigt, hat der Verein nur Spenden und Mitgliedsbeiträge zur Verfügung. Deshalb verlangte Gruber einen Zuschuss, wie ihn auch andere Vereine erhalten.

Die CSU-Fraktion, heißt es in dem Antrag, erkenne die Arbeit nicht nur an, sondern halte sie auch für notwendig. Sonst würde die Versorgung von Fundtieren in kommunaler Eigenregie für jede Gemeinde erhebliche Mehrkosten bedeuten. "Da das Tierheim bald keine Rücklagen mehr hat, um das jährliche Defizit zu schultern, muss jetzt gehandelt werden", erklärt Schiller. Die Stadt Dachau solle daher mit gutem Beispiel voran gehen. "Auf eine wirklich solide finanzielle Basis kann das Tierheim allerdings nur gestellt werden, wenn auch die anderen Landkreisgemeinden dem Beispiel Dachaus folgen.

© SZ vom 09.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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