Interview:"Wir wollen nicht vergessen werden"

Markus Erhorn

Markus Erhorn engagiert sich in der Dachauer Initiative Jugendkulturzentrum.

(Foto: oh)

Markus Erhorn über die Pläne für ein Dachauer Jugendkulturzentrum

Interview von Maxi Köhler

Seit Jahren setzt sich die Initiative Jugendkulturzentrum (Juku) dafür ein, dass Jugendliche einen Ort in Dachau bekommen, an dem ihre Bands proben können, an dem sie Theater spielen und andere kreative Projekte umsetzen und feiern können. Im Gespräch war dafür immer wieder die ehemalige MD-Papierfabrik, doch in den vergangenen Jahren ist es um die Idee still geworden. Markus Erhorn, Vorsitzender der Initiative, hofft, dass sich das nun ändert.

SZ: Von der Initiative "Jugendkulturzentrum Dachau" war lange nichts mehr zu hören. Wie ist der aktuelle Stand?

Markus Erhorn: Zur Zeit betreiben wir vor allem Lobbyarbeit. Unser wichtigstes Ziel ist es, nicht vergessen zu werden und präsent zu bleiben. Zum Beispiel sind wir am Wochenende auf dem White Paper Festival mit einem Spiele-Workshop vertreten.

Wieso hat man in den letzten Jahren so wenig vom Juku gehört?

Vielleicht haben wir uns am Anfang ein bisschen voreilig gefreut, als uns die Räume in der Papierfabrik zugesagt wurden. Im Moment schaut alles ein bisschen düster aus, wir kommen nicht wirklich voran.

Wie soll es jetzt weitergehen?

Wir haben kürzlich eine Umfrage in den Dachauer Schulen gemacht, um herauszufinden, ob der Bedarf an Kulturarbeit noch da ist. Das Ergebnis: Gewünscht ist unsere Arbeit unter den Jugendlichen auf jeden Fall. Wir versuchen nun mit den Dachauer Entscheidungsträgern im Gespräch zu bleiben, um unsere Pläne umsetzen zu können. Für die Papierfabrik ist in näherer Zukunft die Eröffnung eines Industriemuseums geplant. Wir hoffen, dass wir uns die Räume in gewisser Weise teilen können.

Ist das White Paper Festival auch eine Art Praxistauglichkeitstest für zukünftige Veranstaltungen Ihres Vereins?

Definitiv. Wir waren sehr glücklich, als wir von dem Festival gehört haben und freuen uns riesig, ein Teil davon sein zu dürfen. Wir wissen, dass das Gelände einen Reiz hat und in Dachau das Potenzial für solche kulturellen Veranstaltungen vorhanden ist. Auch wenn wir lieber die alten Fabrikräume und nicht wie das Festival das Gelände vor der Fabrik nutzen wollen, trägt es doch dazu bei, dass Dachau ein bisschen mehr das Dachau wird, wie wir es uns wünschen - zumindest für ein Wochenende.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: