In München:Sparkassen-Räuber gefasst

Lesezeit: 2 min

Einen Tag nach dem Überfall in Dachau hat die Polizei den Sparkassen-Räuber in einem Münchner Hotel festgenommen. Der geständige Täter hat einen Teil seiner Beute auf ein Bankkonto eingezahlt.

Christine Heumann

Nach dem Überfall am Mittwoch blieb die Sparkassen-Hauptstelle geschlossen. Seit Donnerstag, 10 Uhr, meldet die Bank wieder "Normalbetrieb". (Foto: Toni Heigl)

Der Bankräuber, der am Mittwochvormittag die Hauptstelle der Sparkasse Dachau überfallen hat, ist gefasst worden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt, wurde der 44-jährige Mann am Donnerstagmorgen um zwei Uhr von einem Sonderkommando in einem Münchner Hotel festgenommen. Er habe keinen Widerstand geleistet. Ein Teil der Beute, ein fünfstelliger Eurobetrag im unteren Bereich, wurde von den Ermittlern sicher gestellt, den Rest des Bargelds hatte der Mann zwischenzeitlich auf ein Bankkonto eingezahlt. "Da haben wir aber schon die Hand drauf", sagte Peter Grießer von der Pressestelle des Präsidiums in Ingolstadt.

Noch am Mittwoch war es der Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck gelungen, die Identität des Täters zu klären. Entscheidend dafür war letztlich die am Tatort durchgeführte Spurensicherung und die anschließende Auswertung des Bayerischen Landeskriminalamts. Die am Tatort hinterlassene Fingerspur konnte so einem in Karlsruhe wohnhaften 44-jährigen Mann zugeordnet werden.

In den Nachtstunden gelang es den Fahndern, den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen zu ermitteln. Bei seiner Festnahme wurde auch die Tatwaffe - es handelt sich um eine Schreckschusspistole - sichergestellt. Wie die Polizei weiter mitteilt, hat der Festgenommene in einer ersten Vernehmung die Tat eingeräumt. Sein Motiv sei Geldnot gewesen. Er wurde am Donnerstagnachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, die Staatsanwaltschaft München II hatte Antrag auf Haftbefehl gestellt.

"Das war viel Hintergrundarbeit", sagt Polizeisprecher Grießer. Der 44-Jährige aus Karlsruhe war in Bayern schon einmal wegen eines Diebstahls auffällig geworden. "Deshalb konnten wir die Fingerspuren zuordnen." Die Suche nach dem Aufenthaltsort begann: "Letztlich hat ein ganzes Bündel von Maßnahmen gegriffen, dass wir ihn in dem Hotel in der Nähe des Münchner Bahnhofs fassen konnten", sagte Grießer. Da die Polizei wusste, dass er bewaffnet war, rückte in den frühen Morgenstunden des Donnerstags ein Sonderkommando an. "Für die Kollegen aus Fürstenfeldbruck war das ein langer Tag", sagte Grießer. Insgesamt waren an die 50 Beamte mit der Klärung des Raubs beschäftigt.

Der Mann aus Karlsruhe hatte am Mittwoch gegen 8.30 Uhr den Servicebereich der Sparkasse betreten, eine Kassierin mit einer Schusswaffe bedroht und Bargeld gefordert. Dann flüchtete er zu Fuß. Offenbar bis zum Bahnhof. "Er hat sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln abgesetzt", berichtete Grießer.

Arthur Fischer, Sprecher der Sparkasse Dachau, zeigte sich erleichtert über die Festnahme des Räubers: "Da hat die Polizei ganze Arbeit geleistet." Die Kassiererin der Bank und eine Kollegin wurden psychologisch betreut. "Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut", sagte Fischer. "Aber so einen Überfall muss man schon erst verdauen." Jedenfalls sei die Festnahme speziell für die zwei Kolleginnen eine "schöne Nachricht".

© SZ vom 22.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: