Hundesteuer:Altomünster belohnt Besitzer wohlerzogener Hunde

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Die Gemeinde gewährt einen Steuererlass, wenn Halter ihre Haustiere ausbilden lassen

Von Robert Stocker, Altomünster

Hundehalter, die ihr Tier in einer Hundeschule ausbilden lassen, zahlen in Altomünster künftig weniger Steuern. Dies hat der Gemeinderat in einer neuen Satzung festgelegt, die von 2016 an gültig ist. Die Steuer wird um 50 Prozent ermäßigt, wenn die Besitzer eine fundierte Ausbildung ihrer Tiere nachweisen können. Generell wird das Halten eines Hundes aber teurer in Altomünster. Die Steuer wurde von 40 auf 60 Euro erhöht, für einen zweiten Hund müssen Halter 100 und für jedes weitere Tier 120 Euro zahlen. Jedoch werden Halter ein Jahr lang von der Steuer befreit, wenn sie einen Hund aus dem Dachauer Tierheim aufnehmen. Altomünster schließt sich so dem Vorbild anderer Gemeinden an, um dem Tierheim zu helfen.

Die bisherigen Hundesteuersätze galten in Altomünster seit 2007. Bürgermeister Anton Kerle (CSU) war es vor allem wichtig, dass die neue Satzung aktuelle Probleme berücksichtigt. Dazu gehören auch Hundehalter, die ihre Tiere beim Gassigehen nicht im Griff haben. Dabei geht es nicht vorrangig um den Hundekot auf Wegen und Wiesen. "In letzter Zeit häuften sich Beschwerden von Bürgern, die sich von Hunden bedroht fühlten", sagt Kerle. Damit solche Klagen weniger werden, sollen Hundehalter ihre Tiere ausbilden lassen. Wer eine Ausbildung an einer Hundeschule nachweisen kann, erhält eine Steuerermäßigung um 50 Prozent. Das Ziel: "Die Tiere sollen sozialverträglich werden", erklärt der Bürgermeister.

Altomünster gehörte zu den ersten Landkreisgemeinden, welche die Fundtierpauschale von einem auf 1,50 Euro erhöht haben. Die Pauschale wird pro Einwohner festgelegt. Die Gemeinden zahlen sie jährlich an den Tierschutzverein, der im Gegenzug die kommunale Pflichtaufgabe übernimmt, Fundtiere zu versorgen. "Für diese Dienstleistung erhält der Tierschutzverein von den Gemeinden Geld", sagt Kerle, "aber wir sind nicht verpflichtet, den Verein darüber hinaus zu unterstützen." Dennoch wolle Altomünster ein Zeichen setzen und dem finanziell klammen Verein unter die Arme greifen. Die Marktgemeinde hat deshalb eine einjährige Steuerbefreiung für Hunde beschlossen, die vom Dachauer Tierheim übernommen werden. Der finanzielle Anreiz für Hundehalter soll dem Tierschutzverein Kosten sparen.

Altomünster folgt damit dem Beispiel von Vierkirchen und Petershausen, die den Verein auf gleiche Weise entlasten wollen. In Schwabhausen lehnte der Gemeinderat einen entsprechenden Antrag allerdings mit deutlicher Mehrheit ab. Die Fundtierpauschale wurde dagegen wie in anderen Gemeinden von einem auf 1,50 Euro erhöht. Nur Erdweg, Hilgertshausen-Tandern und Sulzemoos zahlen bisher noch einen Euro pro Einwohner. Die Gemeinden Odelzhausen und Pfaffenhofen an der Glonn arbeiten mit dem Aichacher Tierheim zusammen.

© SZ vom 05.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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