Hilfswerk startet neue Aktion:Schnelle Hilfe für Bürger in Not

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Sie brauchen ein Bett, warme Kleidung oder Heizmaterial: Auch im Landkreis Dachau leben Menschen in Armut. Leser haben den SZ-Adventskalender im vergangenen Jahr wieder großzügig unterstützt

Von Petra Schafflik, Dachau

Auch in einer wirtschaftlich florierenden Region wie dem Landkreis Dachau gibt es Armut. Mitten unter uns leben Menschen, die Schicksalsschläge aus der Bahn geworfen haben. Senioren, die nach einem arbeitsreichen Leben mit ihrer bescheidenen Rente kaum noch die teure Miete bezahlen können. Familien, die werkeln und sich anstrengen, aber dennoch jeden Cent dreimal umdrehen müssen. So wie Natascha Obermair (Name geändert), die trotz Job mit ihren zwei Kindern immer nur gerade so über die Runden kommt. Im vorigen Jahr wusste die alleinerziehende Mutter nicht mehr, von welchem Geld sie Heizöl und Feuerholz bezahlen sollte. Also harrte die dreiköpfige Familie in der klammen Wohnung aus, erst durch die Unterstützung der SZ-Leser konnte Heizmaterial beschafft werden. "Diese Unterstützung hat uns viel geholfen", sagt die rührend um ihre Kinder bemühte Mutter. "Wir sind warm durch den Winter gekommen, vielen Dank."

Nicht nur dieser Familie, die in der Kälte saß, konnte der SZ-Adventskalender mit der großzügigen Unterstützung seiner Leser effektiv und schnell helfen. Auch viele andere Landkreisbürger in Not haben vom Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung ganz individuell und rasch Unterstützung bekommen. Wie die junge Frau, die sich mit ihrer kleinen Tochter in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor ihrem gewalttätigen Lebensgefährten in Sicherheit bringen musste. Nach der Flucht stand sie vor dem Nichts, mit Hilfe der SZ-Leser konnten Mutter und Kind sich wieder einkleiden und einige Möbel anschaffen. Eine andere Familie kämpft krankheitsbedingt seit Jahren mit der finanziellen Not, es fehlt überall. Aber mit der Unterstützung des Adventskalenders schläft der Sohn jetzt auf einer ordentlichen, neuen Matratze. Auch notwendige Kleidung und ein zweites Paar Schuhe konnte der bescheidene Bub bekommen. Meist sind es einfache, alltagspraktische Dinge, die sich arme Familien von ihrem schmalen Einkommen nicht leisten können. Ein Bett für den alleinstehenden Mann, der nach einer Krankheit seinen Job verloren hat. Warme Wintersachen für die Kinder einer alleinerziehenden Mutter, die in ihrem sozialen Beruf wenig verdient. Oder ein neuer Herd und ein paar Eimer Wandfarbe für eine mehrköpfige Familie in Not.

Aber nicht nur hilfebedürftigen Bürgern hat der SZ-Adventskalender in konkreten Notlagen geholfen. Unterstützt wurden wie immer auch Einrichtungen und Projekte, die das ganze Jahr über Menschen in Krisen Soforthilfe leisten oder besondere Programme oder Veranstaltungen für Bedürftige finanzieren. Wie zum Beispiel das Rote Kreuz, das mit einem speziellen Seniorenangebot ältere Menschen aus ihrer Einsamkeit holt. Zu den Organisationen, die jedes Jahr unterstützt werden, zählt auch das Dachauer Frauenhaus, das mit Spendengeldern immer wieder Frauen und ihren Kindern in akuten Notlagen hilft. Auch Selbsthilfegruppen profitieren, bauen mit Geldern aus dem Hilfsfonds ihre Beratungs- und Betreuungsarbeit für Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen aus oder initiieren neue wichtige Angebote. Zudem ermöglicht der SZ-Adventskalender verschiedenen Beratungseinrichtungen und auch behördlichen Anlaufstellen ein Notfall-Budget. Aus diesem Topf können Menschen in akuten Krisen sofort und unbürokratisch Hilfe erhalten.

Möglich wurde die vielfältige Hilfe im Landkreis auch im vergangenen Jahr durch die Großzügigkeit der SZ-Leser, die das Hilfswerk wieder enorm freigebig unterstützt haben. Unter den Spendern waren langjährige Unterstützer, Einzelspender, Firmen, Schulen, Organisationen und Vereine. Einer der treuesten Unterstützer ist wohl Jürgen Rothaug. Mit musikalischen Projekten, Konzerten und Aufführungen begeistert der Leiter und Dirigent des Dachauer Vokal-Ensembles Cantori nicht nur sein Publikum, sondern wirbt bereits im 27. Jahr immer auch Spenden für notleidende Bürger ein. Zu den traditionellen Förderern, die stets großzügig helfen, zählt ebenso die Sparkasse Dachau. Seit vielen Jahren kommt mit der finanziellen Unterstützung der Volksbank Raiffeisenbank Dachau ein stattlicher Betrag zusammen beim traditionellen Benefizkonzert für den Adventskalender.

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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