Die Zahl der Nichtschwimmer in Deutschland steigt. Laut einer Umfrage der "Deutschen Lebensrettungs Gesellschaft", schätzen sich mit 47 Prozent nur knapp die Hälfte der Befragten als sehr gute oder gute Schwimmer ein. Weitere 49 Prozent können nach eigener Einschätzung durchschnittlich oder schlecht schwimmen. Drei Prozent sind Nichtschwimmer.
Immer häufiger erleben die Lehrer an der Klosterschule in Dachau Kinder, die dem Schwimmunterricht nicht gewachsen sind. Viele Eltern geben auf Nachfrage an, dass ihr Kind schwimmen kann und in der ersten Schwimmstunde zeigt sich das Gegenteil. Die Hintergründe sind vielfältig: Manchen Eltern fehlen Zeit oder Geld, ihren Kindern Schwimmen beizubringen oder einen Schwimmkurs zu finanzieren, andere sehen keine Notwendigkeit dafür. Dabei ist der soziale Hintergrund der Kinder nicht unbedingt entscheidend.
Das Problem ist jedoch, das der Schulschwimmunterricht darauf ausgelegt ist, Kindern, die bereits schwimmen können, mehr Technik und Sicherheit zu vermitteln. Da die Sportlehrer aber nicht mit ins Wasser dürfen und die Aufsicht über eine ganze Klasse haben, können sie Nichtschwimmern das Schwimmen kaum beibringen.
Die Klosterschule hat sich im vergangenen Jahr zum Ziel gesetzt, diesem Trend entgegenzuwirken und Unterstützung gefunden: So hat der Rotary Club Dachau 2400 Euro gespendet. Seit diesem Schuljahr können daher parallel zum Schulschwimmen auch Schwimmkurse für Nichtschwimmer angeboten werden. Möglich ist dieses Angebot, weil die Stadtwerke die Schwimmkurse zum Selbstkostenpreis anbieten.