Bernhard Seidenath:Plädoyer für ein Miteinander

Der CSU-Abgeordnete will seine Forderung nach mehr Wohnungen für Einheimische nicht als Kritik an den Anstrengungen für Flüchtlinge verstanden wissen.

Der CSU-Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath fühlt sich seinen Worten zufolge in die rechte Ecke gestellt: Er habe, erklärte der Politiker der SZ, im Haimhausener Gemeinderat nie von einem Vorrang einheimischer Bürger gegenüber Flüchtlingen beim sozialen Wohnungsbau gesprochen. In der Diskussion sei es ihm viel mehr darum gegangen, dass es auch in der Frage des Wohnraums "ein Nebeneinander" von Asylbewerbern und Einheimischen geben müsse. Der Gemeinderat ließ sich von Leonhard Liegsalz, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft im Landkreis, unter anderem über ein Bauprojekt für Flüchtlinge in Karlsfeld informieren.

Wörtlich hatte Seidenath auf der Sitzung erklärt: "Wir müssen für unsere Leute bauen, sonst gibt es böses Blut." Gemeinderätin Armgard Körner (Grüne) hatte noch in der Sitzung gewarnt: "Wir dürfen nicht die Asylbewerber gegen unsere Leute ausspielen." Das, so Seidenath, sei auch nicht seine Absicht gewesen. Er habe lediglich darauf bestanden, dass die finanziell schwächeren Bürger seiner Gemeinde nicht vergessen werden dürften. Es gebe Rentner in Haimhausen, die erhielten 900 Euro Rente und müssten davon 700 Euro fürs Wohnen ausgeben. "Wir müssen für alle bezahlbaren Wohnraum schaffen."

Nach Haimhausen kommen Anfang Oktober etwa 75 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Wenn nur die Hälfte bleibe, so Seidenath, dann seien das bedingt durch den Familiennachzug 160 bis 200 Menschen, die Wohnraum brauchten. Nicht als Kritik will der CSU-Politiker seine Einlassung zum vorgestellten Projekt verstanden wissen. Die Wohnungsbaugesellschaft baut, finanziert vom Freistaat Bayern, in Karlsfeld vier Gebäude für Flüchtlinge. Das finde seine Zustimmung, nur habe er darauf hingewiesen, dass dieses Modell für Haimhausen nicht in Frage komme. Seidenath distanzierte sich von der Kritik eines Gemeinderates, der in diesem Zusammenhang von Luxusbauten sprach.

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