Haimhausen:Fast noch das Original

Haimhausen: Wunderbar sind die Konsolenfiguren am Gewölbe.

Wunderbar sind die Konsolenfiguren am Gewölbe.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Warum Sankt Martin dringend saniert werden muss

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Die Haimhausener Filialkirche Sankt Martin in Amperpettenbach gilt als die architektonisch interessanteste Kirche der Pfarrgemeinde Haimhausen. Denn das im Mittelalter errichtete Gebäude ist eines der wenigen sakralen im ganzen Landkreis Dachau, das im Laufe der Zeit baulich fast nicht verändert wurde. Dennoch: An dem Denkmal geschützten Gotteshaus nagt, wie an der Außenfassade an der Westseite des Gemäuers unschwer zu erkennen ist, der Zahn der Zeit. Die Kirche, deren Langhaus noch aus der romanischen Zeit ungefähr um das 13. Jahrhundert stammt, muss deshalb dringend renoviert werden.

Das gilt auch für die Friedhofsmauer, welche das Gotteshaus umgibt. Nur so könnten weitere große Schäden verhindert werden, sagt der Haimhausener Pastoralassistent Bernhard Skrabal der SZ. Er stuft Schäden als so "akut" ein, dass die Renovierung so bald wie möglich beginnen müsste. Die Filialkirche ist schon im Jahr 1984 als "besonders schützenswertes Kulturgut ausgezeichnet worden", berichtet Skrabal. Die "kulturgeschichtliche Bedeutung" besteht seiner Ansicht nach ohne jeden Zweifel. Die letzte Innen- und Außensanierung der Filialkirche liege mehr als 30 Jahre zurück. Skrabal schätzt die Kosten auf ungefähr eine halbe Million Euro allein für die Renovierung der Kirchenfassade und der Friedhofsmauer. Dabei entfallen auf die Außenmauer 290 000 Euro und auf die Friedhofsmauer 210 000 Euro.

Erste positive Nachrichten kommen in diesem Zusammenhang aus dem Haimhausener Gemeinderat. Der hat kürzlich einstimmig beschlossen, die beiden wichtigsten Bauvorhaben mit 29 000 Euro für die Außenmauer und 21 000 Euro für die Friedhofsmauer zu unterstützen. Der Zuschuss soll allerdings erst im Jahr 2017 ausgezahlt werden. Im Gegensatz zur Kirche steht die Friedhofsmauer von Sankt Martin nicht unter Denkmalschutz und wird auch nicht wie die denkmalgeschützte Friedhofsmauer der Ottershausener Kirche unter einer Betonhülle verschwinden.

Die Pfarrgemeinde hofft nun, dass mit den Renovierungsarbeiten im Frühjahr kommenden Jahres begonnen werden kann. Was noch fehlt ist das Plazet des Vergabeausschusses des Erzbischöflichen Ordinariats. Skrabal: "Ich hoffe, dass der Antrag durchgeht."

Die Filiale Amperpettenbach kam erst im Jahr 1818 zur Pfarrei Haimhausen. Vorher gehörte sie zur Pfarrei Kollbach. Die Kirche hat eine Länge von zwölf Metern und eine Breite von nur 4,65 Metern. Der Turm, der im Jahr 1677 errichtet wurde, besitzt einen reizvollen, achteckigen Aufbau. Die Fassade des Turmes ist durch Lisenen in ovale Felder gegliedert. Bedeckt ist er mit einer Zwiebelkuppel. An der Spitze befindet sich ein Scheyerner Kreuz mit Doppelbalken. Bekanntlich stehen im Landkreis große Kirchenrenovierungen an. Nicht zuletzt mit Sankt Nikolaus in Haimhausen selbst, dann Sankt Georg in Hebertshausen, wo das gesamte Areal als Ensemble saniert wird, und vermutlich auch die Heilig Kreuz Kirche in Schönbrunn.

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