Haimhausen:Auf der Überholspur

Der Ausbau der Staatsstraße 2340 in Haimhausen zwischen Hauptstraße und Maisteig war eigentlich schon vom Tisch. Aber die Gemeinde ließ nicht locker.

Walter Gierlich

Der Einsatz hat sich offenbar gelohnt: Die Gemeinde Haimhausen, die sich in Brandbriefen an gleich mehrere bayerische Ministerien gewandt hat, weil die Staatsstraße 2340 zwischen Hauptstraße und Maisteig aus dem Ausbauplan für Staatsstraßen geflogen ist, soll wieder aufgenommen werden. Das teilten Bürgermeister Peter Felbermeier und der Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath (beide CSU) nach einem Gespräch in der Obersten Baubehörde im bayerischen Innenministerium mit, das sie in der vergangenen Woche geführt hatten. Noch in diesem Jahr soll das notwendige Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt eingeleitet werden.

Im sechsten Staatsstraßenausbauplan hatte das Haimhausener Projekt noch oberste Priorität gehabt. Die Gemeinde hatte im Vorgriff auf den fest zugesagten Ausbau bereits zahlreiche Vorarbeiten geleistet, etwa einen Kreisverkehr am Kramer Kreuz für mehr als eine halbe Million Euro angelegt und einen Radweg gebaut. Zudem hatte sie sich 2009 in einem vom Gemeinderat eingeleiteten Bürgerentscheid mit einem eindeutigen Votum das Einverständnis der Haimhausener geholt, im Zuge der Ausbauarbeiten

die ortsprägenden, aber großenteils kranken Linden entlang der Alleestraße zu fällen und neue zu pflanzen. Nicht zuletzt hatte sie sogar in der Hoffnung auf den Ausbau der Alleestraße vom Staat die Hauptstraße in kommunale Trägerschaft übernommen.

Als nun vor einigen Wochen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) den Entwurf für den siebten Ausbauplan vorstellte, machten die Haimhausener lange Gesichter, war doch der Ausbau der Staatsstraße 2340 (die mittlerweile 2339 heißt), zum Entsetzen der Rathauspolitiker überhaupt nicht mehr enthalten. "Das wäre eine bittere Enttäuschung gewesen", sagte der Rathauschef. Bürgermeister Felbermeier wurde daher vom Gemeinderat einstimmig beauftragt, sich nicht nur ans Innenministerium, sondern auch an die Staatskanzlei, das Kultus-, Finanz- und das Wirtschaftsministerium zu wenden, um eine Wiederaufnahme Haimhausens in den Ausbauplan zu erreichen. Schließlich habe man mit dem Bürgerentscheid ebenso ein gewichtiges Argument wie mit der Bavarian International School (BIS), die für die ganze Region ein wichtiger Standortfaktor sei.

Der Einsatz hatte Erfolg, wie der Rathauschef und Seidenath bei ihrem Gespräch im Innenministerium erfahren haben: "Die Staatsstraße 2340 zwischen der Hauptstraße über das Kramer Kreuz bis hin zum Maisteig soll abschnittsweise ausgebaut werden." Das sei der Gemeinde in Aussicht gestellt worden, teilen sie über das Ergebnis der Unterredung mit. Als erstes soll der Abschnitt zwischen der Schlosszufahrt an der Hauptstraße und dem Kramer Kreuz realisiert werden. Das Planfeststellungsverfahren dafür soll heuer noch in Angriff genommen werden. Wenn alles zügig vorangeht - und da Planungen ja bereits angelaufen waren, sollte das nach Einschätzung Felbermeiers der Fall sein - rechnet er mit dem Baubeginn für den ersten Abschnitt spätestens im Jahr 2013.

Als zweiter Abschnitt soll der Einmündungsbereich der Staatsstraße in die Bundesstraße 13 am Maisteiger Berg ausgebaut werden, ehe schließlich das Teilstück zwischen Kramer Kreuz und Maisteig mitsamt Radweg ausgebaut wird. Felbermeier ist nach dem Gespräch nicht nur "glücklich und stolz", sondern auch optimistisch: "Die Maßnahmen am gesamten Straßenzug zwischen der Hauptstraße und der B13 sollen innerhalb von zehn Jahren abgeschlossen sein."

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