Großeinsatz in Hebertshausen:Fliegerbombe entpuppt sich als altes Kajak

Spaziergänger finden an der Amper einen unheimlichen metallischen Gegenstand im Wasser - und lösen einen Großeinsatz aus.

Gregor Schiegl

Bombenalarm bei Hebertshausen: Ein altes versenktes Kajak, von dem nur der unter Wasser befindliche obere Teil zu sehen war, hat am Sonntagabend einen Großeinsatz an der Amper bei Hebertshausen ausgelöst. Insgesamt waren 110 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Polizei und Rettungskräften im Einsatz, um im Ernstfall ein nahegelegenes Wohngebiet zu evakuieren. Doch so weit kam es glücklicherweise dann doch nicht. Wie die Feuerwehr mitteilt, hatte ein Pärchen kurz nach 19 Uhr beim Spazierengehen am Wehr der Amper nahe der Staustufe einen metallischen Gegenstand im Wasser entdeckt, der einer Bombe verblüffend ähnlich sah.

Großeinsatz in Hebertshausen: Das verrostete Kajak sieht einer Bombe zum Verwechseln ähnlich. (Foto: Feuerwehr)

Das verrostete Kajak sieht einer Bombe zum Verwechseln ähnlich. (Foto: Feuerwehr)

Die Feuerwehr nahm den Hilferuf der Spaziergänger ihrer Pressemitteilung zufolge "sehr ernst". Tatsächlich sah der verwitterte zugespitzte Rumpf des Kajaks einer Fliegerbombe zum Verwechseln ähnlich. Auch erfahrene Feuerwehrmänner konnten zunächst keine Entwarnung geben, als sie das Objekt im Wasser sahen. Kräfte der Feuerwehren aus Hebertshausen und Ampermoching sperrten die Fundstelle sicherheitshalber großräumig ab. Selbst die Experten eines Sprengmittelräumdienstes erkannten zunächst nicht, dass der Fund in der Amper keineswegs so explosiv und gefährlich war, wie zunächst befürchtet wurde. Die Fundstelle wurde ausgeleuchtet, und die Experten machten sich an die Arbeit, um die vermeintliche Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen.

Unter fachlicher Anweisung des alarmierten Sprengkommandos wurde die vermeintliche Bombe in Zusammenarbeit von Feuerwehr und THW aus dem Wasser geborgen. Und je mehr von dem Gegenstand zum Vorschein kam, umso deutlicher wurde, dass hier keine Bombe aufgetaucht war, sondern nur ein entsorgtes oder versenktes Kajak. "Trotz des mehrere Stunden dauernden Einsatzes überwog schließlich bei allen Beteiligten die Erleichterung", schreibt die Feuerwehr in ihrer Mitteilung. Gegen 22.30 Uhr gaben die Einsatzkräfte Entwarnung. Die Absperrungen wurden beseitigt, und die Retter packten Scheinwerfer, Boote und anderes Gerät zusammen.

Neben der Einsatzleitung der Polizeiinspektion Dachau und Vertretern des Landratsamtes Dachau waren noch etwa 80 Feuerwehrmänner der Wehren aus Hebertshausen, Ampermoching und Dachau sowie mehr als 20 Einsatzkräfte des THW Dachau, drei Rettungswägen plus Notarzt und die Wasserwacht mit fünf Helfern und einem Boot im Einsatz.

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