Gewaltige Investition:Stück für Stück in die Zukunft

Weissling

Der Klärteich in Weißling, einem Dorf in der Gemeinde Petershausen, ist in die Jahre gekommen und hat ausgedient. Künftig soll das Abwasser direkt in die Kläranlage in Petershausen gepumpt werden.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Petershausen muss das gesamte Trink- und Abwassernetz aus den Fünfzigerjahren sanieren. Damit den Bürgern nicht auf einmal zu hohe Kosten entstehen, plant der Gemeinderat auf Jahre hinaus. Allein der Ersatz für den Klärteich in Weißling kostet 900 000 Euro

Von Petra Schafflik, Petershausen

Viel Geld steckt die Gemeinde Petershausen auch in diesem Jahr in die Sanierung von Leitungen und technischen Anlagen für die Wasser- und Abwasserversorgung. Der Eigenbetrieb, der in Petershausen analog zu Stadtwerken größerer Kommunen für diese Infrastruktur im Ort zuständig ist, hat sich wieder ein umfangreiches Aufgabenprogramm vorgenommen. So wird in Kollbach für 250 000 Euro die Druckerhöhungsanlage erneuert, die Trinkwasserleitung in der Frühlingsstraße in Petershausen saniert. "Dort passen Druck und Durchfluss nicht mehr, es gab bereits einige Rohrbrüche", erklärt Werkleiter Alexander Wiringer. Und weil der Klärteich in Weißling in die Jahre gekommen ist, wird das Abwasser künftig von dem kleinen Dorf per Druckleitung in die gemeindliche Kläranlage nach Petershausen gepumpt.

Allein diese Maßnahme kostet 900 000 Euro. "Die Sanierung des Klärteichs wäre billiger, aber langfristig nicht wirtschaftlich", so der Werkleiter. Alle Maßnahmen hat der Werkausschuss des Gemeinderats jetzt verabschiedet. Diese kleine Reinigungsstufe entspricht zwar derzeit noch den Anforderungen, "ist aber nicht mehr zukunftsfähig", erläutert Wiringer. Zwar könnte die Anlage mit einem Budget von 600 000 Euro technisch aufgerüstet werden. Die neue Druckleitung, mit der das Weißlinger Abwasser künftig über Kollbach dann in die gemeindliche Kläranlage gepumpt wird, kommt deutlich teurer. "Aber der betriebliche Unterhalt des Klärteichs ist langfristig viel kostenaufwendiger." Also wählte der Werkausschuss die wirtschaftlichere Variante. Was mit dem nicht mehr benötigten Teich passiert, sobald die Leitung zur Kläranlage steht, ist noch offen. Das Areal könnte sich aber als Ausgleichsfläche eignen für gemeindliche Bauprojekte und künftig zum Biotop werden. Eine Investition in die Versorgungssicherheit ist auch die geplante Druckerhöhungsanlage in Kollbach. Die bestehende Anlage tut schon 35 Jahre ihren Dienst und wird erneuert, um den Wasserdruck in der Ringleitung zu stabilisieren. Diese Maßnahme kommt dem gesamten Dorf zu Gute, weil seit einem Ringschluss die Leitungen aller Ortsteile zusammenhängen.

Wie in vielen Gemeinden wurden in Petershausen die Trinkwasserrohre in den 1950er und 1960er Jahren verlegt. "Diese Infrastruktur müssen wir schrittweise erneuern", betont Wiringer. Wenn jetzt nichts geschieht, würden bei einer Generalsanierung die Kosten für die Bürger explodieren, da Investitionen in Wasser- und Abwasserleitungen immer über Gebühren refinanziert werden. Deshalb wird Stück für Stück saniert. Auch das zahlen natürlich die Verbraucher. Die aktuellen Preise wurden erst im Dezember wieder auf vier Jahre festgelegt, die Wassergebühr konnte stabil gehalten werden, der Abwassertarif wurde um 30 Prozent angehoben.

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