Fürstenfeldbruck/Haimhausen:Dirndl und Bier im Gepäck

Parlamentarisches Patenschafts-Programm Gerda Hasselfeldt

Franziska Strauß (li.) und Elisabeth Kranz (re.) verbringen ein Jahr in den USA. Als Patin steht ihnen Gerda Hasselfeldt zur Seite.

(Foto: Julia Bergmann)

Zwei junge Frauen gehen als Junior-Botschafterinnen in die USA

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck/Haimhausen

Wenn eines feststeht, dann, dass das Dirndl auf die einjährige USA-Reise mitkommt. Auch die Flasche Bier, um die sie ihr Gastvater gebeten hat, darf nicht fehlen, erzählt Franziska Strauß. Die 21-jährige Emmeringerin und die 16-jährige Elisabeth Kranz aus Haimhausen werden im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms für zwölf Monate in den Vereinigten Staaten leben, dort die High School oder das College besuchen und arbeiten. Das Patenschaftsprogramm ist ein Jugendaustausch, der 1983 vom US-amerikanischen Kongress und dem Deutschen Bundestag ins Leben gerufen wurde. Jedes Jahr dürfen bis zu 360 Stipendiaten aus ganz Deutschland als Junior-Botschafter in die USA reisen und die politischen und kulturellen Werte ihrer Heimat im Ausland vermitteln. Im Gegenzug beheimaten Familien aus Deutschland Schüler und junge Berufstätige aus den Vereinigten Staaten. Für das Stipendium können sich Interessenten jedes Jahr bis September bewerben.

Bei einer Pressekonferenz stellte CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt die beiden Nachwuchsbotschafterinnen vor, für die sie als Wahlkreisabgeordnete Fürstenfeldbruck/Dachau die Patenschaft übernimmt. "Das Programm ist eine Chance für junge Leute, die man nicht einfach vergehen lassen kann", betont Hasselfeldt. Sie freue sich besonders, in diesem Jahr gleich zwei jungen Frauen aus ihrem Wahlkreis den Aufenthalt in den Staaten ermöglichen zu können. Die endgültige Entscheidung sei nicht einfach gewesen, aber in der letzten Bewerbungsrunde konnten sich Franziska Strauß und Elisabeth Kranz schließlich gegen ihre Mitbewerber durchsetzen.

Beide freuen sich schon auf die Zeit, die vor ihnen liegt. Auch wenn das für sie bedeutet, das Jahr komplett in einem fremden Land zu verbringen, ohne Heimaturlaub an Weihnachten oder Ostern. "Das ist so gewollt", erklärt Hasselfeldt. Immerhin gehe es darum, in fremde Kulturen einzutauchen und Unterschiede kennenzulernen. Schon am 4. August soll die Reise für die beiden jungen Frauen beginnen.

Franziska, die bei der Münchener Stadtverwaltung arbeitet, wird dann bei ihrer Gastfamilie in Binghampton im Bundesstaat New York leben und dort für ein halbes Jahr das SUNY Broome Community College besuchen. Im zweiten Halbjahr wird sie in einem amerikanischen Unternehmen arbeiten. Welches es sein wird, weiß sie noch nicht. "Vielleicht auch in der Stadtverwaltung, das wäre schön", sagt sie. Elisabeth besucht die 10. Klasse an einem Gymnasium in Unterschleißheim. Sie wird die kommenden zwölf Monate in der Nähe von Dallas wohnen und dort auf die High-School gehen. Dann werden die beiden ausreichend Gelegenheit dazu haben, ihren Gastfamilien, Mitschülern und Kollegen zu zeigen, was Deutschland neben Dirndl, Augustiner und Schweinsbraten noch zu bieten hat.

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