Für knapp sechs Millionen Euro:Wände aus Ziegel und Fotovoltaik auf dem Dach

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Westlich der Bahn errichtet die Gemeinde Karlsfeld ein baulich hochwertiges Kinderhaus

Das neue Kinderhaus westlich der Bahn wird voraussichtlich 5,9 Millionen Euro kosten. Die Vorentwurfsplanung mit sämtlichen Gewerken sei abgeschlossen, teilte Architektin Claudia Peschel vom Münchner Büro Breitenbücher Hirschbeck in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag mit. In der neuen Einrichtung sollen vier Kindergarten- und vier Krippengruppen untergebracht werden. Die Gemeinde steht unter großem Zeitdruck. Der Ortsteil westlich der Bahn wächst rasant, zahlreiche junge Familien mit Kindern sind bereits zugezogen.

Nun soll es zügig an die Ausschreibungen gehen, damit der Bau im Frühjahr 2017 begonnen und im Herbst abgeschlossen werden kann. Im Gemeinderat bekam der Vorentwurf viel Lob. "Das Konzept ist schlüssig und ansprechend", sagte Stefan Handl (CSU). "Aber nicht sehr günstig." Als Kritik war dieser Zusatz nicht gemeint. "Es rechnet sich, hochwertig zu bauen." Dass die provisorische Kita an der Sesamstraße vergleichsweise günstig war, erklärte Robert Strasser von der Hochbauabteilung des Bauamts damit, dass dort nur das gebaut worden sei, was auch gefördert wurde. Entsprechend reduziert seien dort Ausstattung und Platzangebot. Der neue Bau soll sehr viel großzügiger ausfallen. Staatliche Fördermittel wird es auch hier geben. Kämmerer Alfred Giesinger rechnet mit rund 50 Prozent der Baukosten, also rund drei Millionen Euro.

Bereits vor der Sommerpause hatte sich das Gremium dafür entschieden, das Gebäude in Hybrid-Ziegelbauweise zu errichten, einer Fertigteilbauweise mit massiven Ziegelwänden, die auch Garant sein soll, dass das Gebäude langlebig und nachhaltig ist. Nun standen zwei weitere Entscheidungen an, die den Gemeinderäten aber allesamt nicht sehr schwer fielen. So soll es auf dem Dach des Kinderhauses eine Fotovoltaikanlage geben, Kostenpunkt 45 000 Euro. Nach etwa 13 Jahren soll die Anlage die Investitionskosten wieder erwirtschaftet haben. Bei einer mittleren Lebensdauer von etwa 20 Jahren stelle das kein großes Risiko dar, meinte Bündnis-Rat Adrian Heim. Außerdem müsse die Gemeinde bei erneuerbaren Energie mit gutem Beispiel vorangehen.

Völlig unstrittig war auch, ob der Bolzplatz ein Stück weiter für rund 42 000 Euro mit Ballfangnetz neu angelegt werden soll, weil die Fläche für Stellplätze benötigt wird. "Wenn wir wollen, dass die Kinder sich bewegen, müssen wir ihnen auch die entsprechende Fläche zur Verfügung stellen", sagte Beate Full (SPD).

© SZ vom 01.10.2016 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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