Frostschäden:Dachauer Badesaison droht späterer Start

Frostschäden: Erst wenn die Risse zwischen den Bodenplatten verfugt und gesprungene Fliesen ausgetauscht sind, kann das Wasser eingelassen werden.

Erst wenn die Risse zwischen den Bodenplatten verfugt und gesprungene Fliesen ausgetauscht sind, kann das Wasser eingelassen werden.

(Foto: Toni Heigl)

Durch den Winterfrost sind im Familienbad zahlreiche Schäden entstanden. Viele Reparaturen an den Becken konnten wegen Regenwetters noch nicht ausgeführt werden. Die geplante Eröffnung am 20. Mai steht nun in Frage

Von Petra Schafflik, Dachau

Das wird eng: Der Start in die Freibadsaison am Dachauer Familienbad ist für Samstag, 20. Mai, geplant, aber noch sind an den Schwimmbecken nicht alle Frostschäden behoben. Die Wetterkapriolen der vergangenen Wochen machen es dem Team von Bäder-Chefin Barbara Kern in diesem Jahr besonders schwer, das Bad rechtzeitig startklar zu bekommen. Zwei Probleme kommen zusammen: Wegen des harten Winters gibt es besonders viele Defekte. Fliesen am Beckenrand sind gesprungen, Bodenfugen defekt. An sich kein Problem, die Handwerker stehen längst bereit. Doch das kalte Frühjahr machte den Arbeitern einen Strich durch die Rechnung. "Bei Nachfrösten und Dauerregen waren die Reparaturen bisher absolut nicht machbar", sagt Kern. Sobald alles fertig ist, dauert es weitere neun Tage, bis die drei Becken mit Wasser gefüllt sind. "Wenn es jetzt trocken und frostfrei bleibt, haben wir Chancen - aber es wird knapp." Erst kommende Woche wollen die Stadtwerke bekanntgeben, ob der Eröffnungstermin steht oder ob es nicht doch eine Verzögerung gibt.

Bei Temperaturen um fünf Grad lassen sich keine Fliesen verlegen

Der Beginn der Freibadesaison im beliebten Familienbad an der Amper liegt traditionell um Mitte Mai herum, in diesem Jahr also gar nicht ungewöhnlich früh. Genauso gehören kleinere Schäden nach jedem Winter zur Routine. Bei kalten Temperaturen springen immer ein paar Fliesen am Beckenrand, Mörtelfugen zerbröseln, und die weichen Fugenbänder, die zwischen den Bodenplatten am Beckengrund verlaufen, bekommen ab und zu Risse. Ein paar Sanierungen sind deshalb im Zeitplan vorgesehen.

In diesem Jahr waren die Schäden aber deutlich größer als üblich. Viele Kacheln am Beckenrand sind defekt, vor allem aber am Boden des Nichtschwimmerbeckens gibt es Risse in den Fugen. "Da ist die Verletzungsgefahr besonders groß, und es betrifft auch noch Kinder. Das muss ordentlich repariert werden." Doch das Wetter machte bisher nicht mit. "Wir haben wie immer im März angefangen", sagt Kern. "Aber bei Temperaturen unter fünf Grad lassen sich keine Fliesen verlegen, bei Regen keine Fugen erneuern." Deshalb blickt Kern momentan täglich erst zum Himmel und dann auf den Wetterbericht. Denn erst wenn alle Arbeiten erledigt sind, kann nach und nach Wasser in die Becken eingelassen werden. Das dauert für jedes der drei Becken noch einmal drei Tage, ein höheres Tempo lässt der Wasserdruck nicht zu. Immerhin hängt jetzt der Füllschlauch jetzt schon einmal im Springerbecken.

Höhere Tarife werden akzeptiert

Sorgen, dass heuer im Familienbad wegen der gestiegenen Eintrittspreise der übliche Ansturm ausbleiben könnte, macht sich die Bäderchefin nicht. Der neue Tarif gilt seit 1. Januar, und Zahlen aus dem Hallenbad zeigten, dass die höheren Eintrittspreise bei den Bürgern durchaus auf Akzeptanz stoßen. Nach einem kurzen Einbruch hätten sich die Besucherzahlen rasch stabilisiert. "Es gibt viel Verständnis bei den Badegästen." Auch im Familienbad rechnet Kern deshalb wieder mit vielen Besuchern, sobald das Wetter mitspielt. Das Bad biete mit Rutschen, Spielplatz und weitläufigen Sport- und Liegeflächen gerade auch für Kinder ein attraktives Freizeitangebot.

Ob der Saisonstart tatsächlich klappt am 20. Mai, steht erst kommende Woche fest. Sollten dann verspätete Eisheilige hereinbrechen, ist das für begeisterte Schwimmer kein Problem: Parallel zum Familienbad bleibt das Hallenbad bis 14. Juni geöffnet. Im Freien planschen, rutschen und schwimmen können die Dachauer bis 3. September. Weil im Herbst bereits die Bauarbeiten fürs den Hallenbad-Neubau in direkter Nachbarschaft losgehen, schließt das Familienbad damit etwas früher als in den vergangenen Jahren üblich.

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