Freising:Navid Kermani liest in Freising

Veranstaltungen zu 50 Jahre Vatikanisches Konzil

Als Teil des Kunstprojektes der Deutschen Bischofskonferenz zum 50-jährigen Jubiläum des Konzilsendes (www.freude-und-hoffnung.com) wird vom 13. April bis zum 11. Mai das "LIT.fest münchen 2015" in München organisiert. Zwei Veranstaltungen finden in dieser Zeit auch auf dem Freisinger Domberg statt. Die Schriftsteller Thomas Hürlimann und Navid Kermani lesen im April im Kardinal-Döpfner-Haus aus ihren Werken. Die beiden Autoren kommen am 21., beziehungsweise am 23. April ins Kardinal-Döpfner-Haus. Moderiert werden die Abende jeweils vom Kurator Professor Erich Garhammer.

"Hürlimann leistet in seinem Schreiben so etwas wie den Versuch einer narrativen Rettung des katholischen Kosmos", sagt Kurator Garhammer über den vielfach ausgezeichneten Schweizer Schriftsteller. Hürlimann werde oft ein "böser und genauer Blick" auf das heutige Christentum attestiert. Er wurde 1950 in Zug geboren, studierte Philosophie in Zürich und Berlin und ist Verfasser zahlreicher Theaterstücke, Erzählungen und Romane. Am Dienstag, 21. April, von 20 Uhr an, liest der 64-Jährige aus seiner Novelle "Fräulein Stark" in Freising. Die Handlung spielt in der St. Gallener Klosterbibliothek und erzählt vom erotischen Erwachen eines zukünftigen Klosterschülers. Die Lesung auf dem Domberg direkt neben der Dombibliothek schien den Veranstaltern als durchaus angemessener Ort für die Lesung.

Zwei Tage später, am Donnerstag, 23. April, von 20 Uhr an, ist Navid Kermani zu Gast auf dem Domberg. Als vierter Sohn iranischer Eltern 1967 in Siegen geboren, besitzt Kermani einen deutschen und einen iranischen Pass und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Er ist habilitierter Orientalist, Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Hamburger Akademie der Wissenschaften. Für sein akademisches und literarisches Werk hat Navid Kermani zahlreiche Preise erhalten.

Mit seinem Roman "Große Liebe", aus dem er im Kardinal-Döpfner-Haus auf dem Freisinger Domberg liest, entführt Kermani die Zuhörer in die Bundesrepublik der frühen 80er Jahre. Die wenige Tage währende Schulhofliebe des 15-jährigen Protagonisten kontrastiert Kermani mit Erzählungen aus der arabisch-persischen Liebesmystik.

Der Eintritt zu allen Lesungen des LIT.fest-Programms ist frei. Allerdings ist der Einlass nur mit einer Eintrittskarte möglich, für die sich die Besucher online registrieren lassen können und zwar unter den jeweiligen Veranstaltungsseiten von www.litfest-muenchen.de.

Die Lesungen sind Bestandteil des Kunstprojekts "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst", mit dem die katholische Kirche an den Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) erinnert. An mehreren Orten in Deutschland - und eben auch in Freising - wollen Künstler wesentliche Impulse des Konzils für das 21. Jahrhundert sicht- und hörbar machen.

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