Freiluftkonzert:"The Notwist" auf der Wiese

Puch Open Air 2016

Woodstock-Stimmung in Puch.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Vorverkauf zum Puch Open Air am 14. Juli hat begonnen

Von Gregor Schiegl, Petershausen

Wenn das Puch Open Air stattfindet, das vielleicht wichtigste Independent-Festival Oberbayerns, verwandelt sich die grüne Hügelwiese am Biobauernhof von Hubert Lehmair zu einer großen Bühne für Subkultur. Element of Crime, Die Goldenen Zitronen, Stereo Total, alle waren schon sie da, und auch das Lineup für den Festivalsommer 2018 ist wieder ein Who is Who der Indie-Musik.

Diesmal mit dabei: The Notwist. Von ihren Anfängen 1989 in Weilheim mit Wurzeln im Hardcore und Noise bis zu ihren Exkursionen in Jazz und Elektronik gehören sie zu den wandelbarsten und zugleich beständigsten Bands. Trotz der Metamorphosen, die Notwist über die Jahre durchlebt haben, erkennt man die Handschrift von Markus und Micha Acher sofort wieder. Aus Kanada angereist ist die Band Suuns. Die vier Indie-Popper mögen es gerne vertrackt, kryptisch und komplex. Postpunkelemente und elektronische Partikel konkurrieren um die Vorherrschaft, und auch der gute alte Krautrock feiert hier eine Renaissance. Live erwarten den Hörer Noise-Ausflüge zwischen schneidenden Gitarren, Basslawinen und Schlagzeugdonner. Hierzulande auch schon lange keine Unbekannten mehr sind Die Nerven. Ein drückender Bass, scheppernde Drums, verzerrte Gitarreneruptionen und atemloser Gesang sind die Kennzeichen der Band, die in den vergangenen Jahren die deutschen Indie-Fans jubeln ließen. Da schimmern Referenzen wie Wipers, Hüsker Dü oder Mogwai vor dem geistigen Ohr auf, um gleich wieder im wohl lärmenden Wechselspiel zwischen Stille und Rabatz unterzugehen. Alternativen, explizit politischen Rap bietet Ebru Düzgün, besser bekannt als Ebow, mit deutlicher Referenz zu M.I.A und der iranischen Sängerin Googosh. Mit vie Biss erzählt sie Geschichten von bröckelnden oder gescheiterten Beziehungen, von ihrer Kindheit und den Eltern oder vom Leben der Flüchtlinge in Deutschland. Abgerundet wird das Lineup von Drei Sekunden. Das Duo Reiner Sladek und Lenz Lehmair aus München spielt Minimal Elektro. Ihre Songs sind eine Liebeserklärung an die Gegenwart: Drei Sekunden sind der zeitliche Maßstab, den der menschliche Verstand als Gegenwart interpretiert. Neulinge sind aber auch sie nicht, für die Animal Crakers, einer Münchner Indie-Band der späten Achtziger, schrieben sie die Songs.

Das Puch Open Air findet am Samstag, 14. Juli, statt. Beginn ist um 16 Uhr, Ende um 3 Uhr morgens, Einlass ist um 15 Uhr. Tickets gibt es ab sofort für 30 Euro im Vorverkauf, an der |Tageskasse 35 Euro. Jugendliche von 14 bis 18 Jahren zahlen 15 Euro an der Tageskasse, für Kinder unter 14 Jahren in Begleitung Erwachsener ist der Eintritt frei.

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