Fluglärm:Im Tiefflug über Karlsfeld

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Die Karlsfelder klagen über Fluglärm, viele Bürger fordern eine Verlegung der Routen. Doch die Chancen dafür sind äußerst gering, wie Gemeinderäte bei einem Besuch der Deutschen Flugsicherung erfuhren.

Gregor Schiegl

Flugzeug im Landeanflug auf den Flughafen München. (Foto: Johannes Simon)

Karlsfeld - Seit Jahren klagen die Karlsfelder über den zunehmenden Fluglärm und nicht zuletzt über Maschinen, die nach ihrem Empfinden viel tiefer als früher über ihre Köpfe donnern. Dabei wird es wohl auch bleiben, denn der Besuch von Mitgliedern des Karlsfelder Gemeinderats bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) endete für sie mit der ernüchternden Erkenntnis, dass es zu den momentanen Flugverfahren mit ihren bekannten Wirkungen wohl "keine sinnvollen Alternativen" gibt, die nicht andere Probleme nach sich ziehen.

Immerhin eine Frage ist nun von offizieller Seite beantwortet, nämlich wie hoch, beziehungsweise niedrig die Flieger tatsächlich über Karlsfeld in den Landeanflug Richtung Erdinger Moos gehen. So betragen die niedrigsten nutzbaren Höhen, die sogenannten Radarführungsmindesthöhen, über dem Bereich Karlsfeld derzeit rund 580 Meter, beziehungsweise 730 Meter über dem Grund. Am stärksten belastet ist Karlsfeld vom Fluglärm in Schönwetterphasen, wenn Ostwind geht. Bei der täglichen Verkehrsabwicklung werden für Anflüge in Betriebsrichtung Ost im Bereich von Karlsfeld laut DFS Flughöhen zwischen 730 und 1900 Meter über Grund genutzt. Welche Flughöhen den Piloten von den Fluglotsen zugewiesen werden, hängt von Faktoren wie beispielsweise der Verkehrsmenge, den Wechselwirkungen zwischen Anflügen auf der Nord- und Südpiste oder der verbleibenden Flugstrecke ab.

Über die Anweisungen der DFS können sich die Piloten nicht einfach hinwegsetzen. Die Zuweisung der Höhen gilt von Rechts wegen als Verwaltungsakt, die Piloten müssen dem grundsätzlich Folge leisten. Die Fluglotsen überwachen dies, wie es ihre Aufgabe ist, auch am Radar.

Die Deutsche Flugsicherung bietet diese Informationsveranstaltung auch interessierten Karlsfelder Bürgern an, und zwar am Freitag, 12. April, von 13 bis circa 17.30 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 25 Personen begrenzt. Ansprechpartnerin im Rathaus ist Claudia Schreiner, Telefon 99 127.

© SZ vom 16.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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