Flohmärkte:Aus Freude am Flanieren

Flohmärkte: Solche Szenen soll es bald in der Dachauer Innenstadt geben.

Solche Szenen soll es bald in der Dachauer Innenstadt geben.

(Foto: oh)

René Götz möchte seine anheimelnden Flohmärkte in Münchner Höfen und privaten Gärten nach Dachau transportieren. Wer mitmachen will, muss sich bald anmelden. Der erste Termin steht bereits fest.

Von Andreas Förster, Dachau

Wer noch niemals bei lauschiger Nacht einen Flohmarktbummel gemacht, ist - frei nach Hans Albers - ein armer Wicht. Das muss aber nicht so bleiben. Der Münchner René Götz will im Sommer die Menschen in Dachau zum Bummeln und Schnäppchenjagen nach draußen locken. Das macht er seit zwölf Jahren, so lange organisiert er nämlich Hof- und Gartenflohmärkte in fast allen Münchner Stadtteilen. Diese stimmungsvollen Events locken die Menschen in Scharen auf die Straßen, in die Höfe und Gärten ihres Viertels. Und vielleicht jetzt auch in die Kreisstadt. Die einen zum Flanieren, Schauen und günstigen Shoppen, die anderen, um das zu loszuwerden, was ihnen zu Hause im Weg herumsteht.

Der Termin für den ersten Dachauer Hof- und Gartenflohmarkt ist der Samstag, 20. Juni, von 15 bis circa 21 Uhr. Der Nachmittag biete sich an, so Götz, da könne jeder an diesem Tag erst noch bequem seine Einkäufe erledigen und nach dem Mittagessen gemütlich weitershoppen. Wer mitmachen möchte, kann sich für 15 Euro noch bis zum Samstag, 9. Mai anmelden. "Die Gebühr gilt pro Hof oder Garten, egal, wie viele dort ihre Artikel anbieten", erklärt Götz.

Voraussetzung sei allerdings, dass alle Angebote von privat sind, außerdem müsse der Eigentümer des Hofes oder Gartens mit der Aktion einverstanden sein, und es dürften keine öffentlichen Straßen oder Wege für den Verkauf benutzt werden. Als Unterscheidungsmerkmale zu einem herkömmlichen Flohmarkt nennt der 38-Jährige die direkte Nähe zur Nachbarschaft, dass keine professionellen Anbieter dabei seien und dass häufig auch sperrige Dinge wie Möbel oder Fernseher verkauft werden, die sonst eher im Kleinanzeigenmarkt landen. Außerdem würden oft weitere Attraktionen angeboten wie Kinderschminken, Brotzeit und Kuchen oder Livemusik, der Phantasie werde hier keine Grenzen gesetzt. Und manche Läden würden sich ebenfalls andocken, indem sie, quasi als Begleit- oder Bonusprogramm, zum Beispiel Sonderabverkäufe anböten und ihre Läden bis 20 Uhr öffneten.

Für alle Interessenten werde es einen eigenen Stadtplan mit allen Höfen und Gärten geben, die sich am Flohmarkt beteiligen. Diese seien mit Punkten gekennzeichnet, den Plan könne man sich aufs Handy oder Tablet laden, über einen Computer ausdrucken oder als Broschüre in diversen Läden mitnehmen. "Je mehr sich in einer Straße zusammentun, desto mehr lohnt es sich für die Schnäppchenjäger, dort hinzugehen", weiß Götz. Deshalb sei das ja auch eine Idee zur Förderung einer guten Nachbarschaft und diene generell dazu, einen Ort zu beleben. In München habe das prima funktioniert, immer mehr Stadtviertel seien über die Jahre hinzugekommen. Nun expandiert er seine Initiative auch über die Münchner Stadtgrenzen hinaus. So werden dieses Jahr erstmals Hof- und Gartenflohmärkte in Freising, Fürstenfeldbruck und Germering stattfinden. Götz: "Das Ganze hat auch viel mit Entdecken und sich Inspiration und Ideen holen zu tun. Viele Münchner Flohmarktfreunde haben ihre Stadtteilhöfe abgegrast, die wollen jetzt einfach auch mal anderes Terrain erkunden." Anmelden kann man sich unter: www.hofflohmaerkte-muenchen.de.

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