Finanzhaushalt:Das Geld fließt in die Bildung

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Der Landkreis bereitet sich auf Investitionen in Schulbauten vor, die an die 100 Millionen Euro heranreichen. Die beiden größten Bauvorhaben sind Ausbau und Sanierung von Berufsschule und Taschner-Gymnasium.

Von Wolfgang Eitler, Dachau

Der Landkreis bereitet sich im Etat 2015 auf große Investitionen in der Bildungspolitik vor. In den nächsten zehn Jahren wird er an die 100 Millionen Euro für Schulbauten ausgeben. Dabei sind die Pläne für einen Neubau eines vierten Gymnasiums als Ganztagsschule vermutlich in Karlsfeld und eventuell einer Fachoberschule in Dachau noch nicht mitgerechnet. Von dem Gesamtbetrag müssen noch die staatlichen Zuschüsse abgezogen werden, da deren Höhe zurzeit nicht klar ist. Der Landkreis muss auf jeden Fall in die Vorleistung gehen. Er wird bis 2018 fast 43 Millionen Euro bereit stellen.

Berufsschule

Den aktuell höchsten Betrag werden der Ausbau und die Sanierung der Nikolaus-Lehner-Berufsschule in Dachau verschlingen. Der Etat sieht dafür den Betrag von 31,6 Millionen Euro vor. Der Dachauer Kreistag plant einen sogenannten "Ringschluss". Aus der Vogelperspektive betrachtet, soll aus dem grafischen "C" des bestehenden Gebäudes ein "D" werden. Dieser Zusatzbau ist nicht nur für die Berufsschule gedacht, sondern auch für die benachbarte staatliche Realschule. Sie ist wenige Jahre nach ihrer Eröffnung im Dachauer Schulzentrum Augustenfeld zu klein. Außerdem braucht es Räume für Ganztagsangebote. Der Zeitplan für die Projektumsetzung sieht vor, dass der sogenannte Ringschluss zwischen den beiden Schulgebäuden in einem ersten Bauabschnitt 2015 erstellt wird und die weiteren Baumaßnahmen in den Jahren 2017 bis 2019 erfolgen werden. Bis 2020 soll die Maßnahme vollständig umgesetzt sein. Wie sehr Änderungen in der bayerischen Schulpolitik die Arbeit des Landkreises erschweren und auch verteuern, bedauerten die Kreispolitiker in der Vergangenheit immer wieder. Wegen Änderungen für die Realschule wie ein neues Lernraumkonzept seien Mehrkosten von 750 000 Euro entstanden. Deshalb seien die Planungen in einer Art "Zick-Zack-Kurs" verkaufen hieß es.

Ignaz-Taschner-Gymnasium

An diesem Montagnachmittag, 16 Uhr, wird es spannend. Dann gibt Landrat Stefan Löwl (CSU) in der Dachauer Berufsschule den Sieger im Architektenwettbewerb für den Ausbau des Ignaz-Taschner-Gymnasiums bekannt. Dazu müssen die städtischen Wohnhäuser an der Jahnstraße weichen. Auf mindestens 21,5 Millionen Euro wird sich dieses Projekts nach einer "Grobkostenschätzung" belaufen. Entstehen sollen zusätzliche Fachräume und auch eine Dreifachturnhalle. In der Vergangenheit betonte der Kreistag stets, dass das Gymnasium nicht vergrößert werden soll. Es soll also maximal fünfzügig bleiben. Allerdings ist die Raumnot auch wegen der inhaltlichen Ansprüche in den einzelnen Fächern an die Schulart gewachsen. Hinzukommen erste Planungen für eine Generalsanierung, die 20 Millionen Euro kosten dürfte. Insgesamt 41,5 Millionen Euro.

Realschule Odelzhausen

Dass eine Realschule in Odelzhausen und damit für den westlichen Landkreis gebaut wird, ist sicher auf den Einsatz zahlreicher Eltern zurückzuführen, die mit dem schulischen Angebot unzufrieden waren. Ursprünglich plante der Landkreis dort einen Anbau an die bestehende Mittel-und Grundschule. Bei den Planungen hatte sich allerdings herausgestellt, dass das Gebäude so marode ist, dass ein Neubau sinnvoll erscheint. Ungefähr elf Millionen Euro investiert der Landkreis, der von Gesetzes wegen für das Angebot an Realschulen und Gymnasien zuständig ist. Für die beiden anderen Schularten ist es die Verwaltungsgemeinschaft von Odelzhausen, Sulzemoos und Pfaffenhofen.

Realschule Markt Indersdorf

Der Vinzenz-Paul-Realschule in Markt Indersdorf kommt eine Schlüsselstellung in der Bildungspolitik zu. Denn die Diözese als Träger plant in den Räumen des klösterlichen Areals zusätzlich eine Fachoberschule. Damit könnte eine Leerstelle im Bildungsangebot des Landkreises teilweise geschlossen werden. Bisher sind Versuche des Landkreises gescheitert, diese Schule in Dachau aufzubauen. Außerdem gilt das barocke Areal als eines der bedeutenden in Oberbayern, das sowieso saniert werden muss. In diesem Jahr beteiligt sich der Landkreis mit 6,85 Millionen Euro; insgesamt sind es zehn Millionen Euro.

Weitere Projekte

In Weichs muss der Altbau der kirchlichen Realschule saniert werden, nachdem der Neubau vom Landkreis errichtet worden war. Kostenpunkt: 3,55 Millionen Euro. Das Greta-Fischer-Förderzentrum in Dachau hat noch den dritten und letzten Bauabschnitt für fünf Millionen Euro vor sich.

© SZ vom 02.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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