Film und Diskussion:Zeitzeugengespräch im Max-Mannheimer-Haus

Der Holocaust-Überlebende Natan Grossmann ist am Dienstag, 1. August, zu Gast im Max-Mannheimer-Haus in Dachau. Im Programm der 35. Internationalen Jugendbegegnung wird von 19 Uhr an der Dokumentarfilm "Linie 41" gezeigt. Er schildert die Geschichte Grossmanns, geboren 1927, der als Kind mit seiner Familie im Ghetto von Łódź gefangen war und später das Vernichtungslager Auschwitz überlebte. Die Straßenbahnlinie 41 fuhr mitten durch das Ghetto von Łódź. Alle Fahrgäste konnten das Leiden der Ghettobewohner sehen. Jahrzehnte später kehrte Natan Grossmann nach Polen zurück, um das Schicksal seines Bruders Ber zu ergründen. Je mehr er über den Bruder in Erfahrung bringt, desto mehr Erinnerungen an die Eltern, sich selbst und das Leben und Sterben im Ghetto melden sich zurück. Dann lernt er Jens-Jürgen Ventzki kennen, den Sohn des damaligen Nazi-Bürgermeisters, der ebenfalls auf der Suche nach seiner Familiengeschichte und den Spuren seines Vaters ist. Der Film, der 2016 den Spezialpreis auf dem Neiße-Film-Festival gewann, begleitet die beiden Männer auf ihrer Reise in die lang verdrängte eigene Vergangenheit. Natan Grossmann, der seit vielen Jahren in München lebt, ist gemeinsam mit der Regisseurin und Produzentin des Films, Tanja Cummings, zu Gast im Mannheimer-Haus. Nach der Filmvorführung stehen beide für ein Gespräch zu Verfügung. Die Veranstaltung des Fördervereins für Internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau ist für alle offen, der Eintritt ist frei.

© SZ vom 31.07.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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