Die Polizei sucht nach einem Unbekannten, der in der Nacht zum Freitag ein Schnellrestaurant an der Fraunhoferstraße in Dachau überfallen hat. Die Fast-Food-Filiale hatte schon geschlossen, als gegen 1.20 Uhr plötzlich ein 1,80 Meter großer, schlanker Mann an der Theke auftauchte und die einzige Mitarbeiterin, die noch dort war, mit einem Küchenmesser bedrohte. Wie der Mann überhaupt in den Gastraum kam, weiß man nicht. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck vermutet, dass er sich zuvor hatte einschließen lassen. Einbruchsspuren fanden die Beamten jedenfalls nicht.
Auf Rumänisch soll der Täter "Geld" gefordert haben, während er mit einem Küchenmesser vor der 23-jährigen Mitarbeiterin herumfuchtelte, um sie zur Herausgabe zu bewegen. Erschrocken rief sie um Hilfe. Nebenan in der Küche putzten Kollegen von ihr. Der Täter floh daraufhin ohne Beute durch einen Hinterausgang.
Als die Mitarbeiter aus der Küche in den Gastraum stürzten, war der Räuber schon weg. Man alarmierte sofort die Polizei, die mit mehreren Streifenwagen und in Zivil nach ihm fahndete. Doch niemand wusste, ob der Täter sich zu Fuß oder mit einem Wagen davongemacht hatte. Die Fahndung blieb trotz schneller Reaktion der Polizei erfolglos.
Verletzt wurde bei dem versuchten Raubüberfall glücklicherweise niemand. Noch in der Nacht untersuchte die Kriminalpolizei das Restaurant nach Fingerabdrücken und DNA-Spuren. Denn der Täter hatte offenbar keine Handschuhe getragen. Das Messer muss er wohl selbst von zu Hause mitgebracht haben. Nähere Erkenntnisse erhoffen sich die Beamten in den nächsten Tagen. Außerdem hofft die Kriminalpolizei auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Der Täter wird auf etwa 30 Jahre geschätzt. Er trug eine schwarze Hose und einen grauen Kapuzenpulli mit weißer Kordel. Bei dem Überfall hatte er die Kapuze nach Angaben der jungen Frau tief in das Gesicht gezogen, um nicht sofort erkannt werden zu können. Er hatte schwarze Schuhe an und sprach, wie berichtet, Rumänisch. Auch äußerlich hatte der Mann ein osteuropäisches Aussehen. Wer etwas zur Ergreifung des Täters beitragen kann oder etwas Auffälliges bemerkt hat, wird gebeten, dies der Kriminalpolizei unter Telefon 08141/6120 zu melden.
Die Kripo vermutet, dass der Mann ein Einzeltäter war, auf der Suche nach dem schnellen Geld. Zusammenhänge zu früheren Raubüberfällen in Dachau und Umgebung gibt es nicht. Zwar ist vor etwa einem Jahr schon einmal ein Schnellrestaurant in der Münchner Straße in Dachau überfallen worden. Damals bedrohten zwei maskierte Männer die Angestellten ebenfalls nach Ladenschluss mit einer Schusswaffe und Pfefferspray. Sie erbeuteten seinerzeit mehrere hundert Euro und die Handys der Angestellten. Doch laut Kriminalpolizei sitzen diese Täter noch in Haft, kommen also für diese Tat nicht in Frage.