Erweiterung des Ignaz-Taschner-Gymnasiums:Lang ersehnter Spatenstich

Nach acht Jahren Planungszeit haben die Arbeiten für den Erweiterungsbau des Ignaz-Taschner-Gymnasiums begonnen. Die Schule erhält neue Fachräume, eine eigene Turnhalle und eine Tiefgarage. Wenn der Bau 2019 fertig ist, soll die enorme Platznot ein Ende haben

Von Viktoria Großmann, Dachau

Acht Jahre Planungszeit gehen diesem Spatenstich voraus. Zunächst wurden im September an der Jahnstraße in Dachau Mehrfamilienhäuser abgerissen. Nun stehen der Direktor des Ignaz-Taschner-Gymnasiums, Erwin Lenz, Landrat Stefan Löwl (CSU) und Architekt Christian Lauterbach am Rande einer Schlammgrube, die doch "ganz schön groß" aussieht, wie Löwl sagt. Es wird auch viel Platz gebraucht. Das Taschner-Gymnasium hat etwa 1200 Schüler und Platz für eigentlich nur 900. Auf die Frage, wie das jetzt eigentlich geht, erntet man von den Lehrern meist nur ein Lachen. Irgendwie halt. Und der Sportunterricht, sagt Lenz, besteht bisher im wesentlichen aus der Wanderung zur Turnhalle des TSV 1865 oder der Berufsschule und wieder zurück.

Lenz ist seit 2009 Direktor des Taschner-Gymnasiums und von Anfang an mit der Frage befasst, wie die Schule erweitert werden kann. Dabei wurde auch im Kreistag zunächst sogar diskutiert, den gesamten Standort zu verlegen. Schließlich erarbeitete man sich die Erweiterungslösung. Das Ignaz-Taschner-Gymnasium hat weder eine Turnhalle noch Parkplätze, auch nicht für Menschen mit Handicap. Die Fachkabinette für die naturwissenschaftlichen Fächer reichen nicht aus. Der Neubau soll eine Tiefgarage bekommen und eine Zweifachturnhalle - für eine Dreifachturnhalle reicht der Platz nicht aus. Auf dem Dach wird es auch ein Spielfeld geben. Das empfinden die Lehrer allerdings eher als nette Spielerei. So viele Sonnentage habe ein Schuljahr leider nicht, bemerkt eine Lehrerin auf der feierlichen Versammlung zum Spatenstich. Die Freude über die Erweiterung ist aber spürbar groß.

"Hier wird einer der modernsten Mint-Campusse Bayerns entstehen", sagt Lenz in seiner Ansprache und lobt mehrmals ausdrücklich die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten in Behörden, Baufirmen und in der Schule bei der Planung. "Wir wurden immer einbezogen und nach unseren Vorstellungen befragt." Das Taschner-Gymnasium hat eine naturwissenschaftliche Ausrichtung, das heißt, die sogenannten Mint-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik werden besonders gefördert. Nicht nur im Unterricht, auch in AGs. Taschner-Schüler räumen regelmäßig Preise für ihre Forschungen und Experimente ab. Erst 2016 etwa belegten Schüler einen 2. Platz beim bundesweiten Wettbewerb Jugend forscht.

Für all dieses Engagement soll es nun bald die entsprechenden Räume geben. Im September 2019, so der ehrgeizige Plan, soll der sogenannte Optimierungsbau fertig sein. Lenz wiederholt das Datum in seiner Rede mehrmals wie ein Mantra. Zwei Monate sind die Baufirmen erst einmal noch mit dem Fundament beschäftigt. Direkt neben der Mensa des Gymnasiums werden Spundwände in den Boden eingelassen. Das historische Gebäude der Moosschwaige ist von Bauzäunen halb verdeckt. Dieses Zusammenspiel aus alten, mittelalten und neuem Gebäude ergebe genau die richtige Umgebung, in der Menschen sich üblicherweise wohl fühlen, sagt Christian Lauterbach, der mit seinem Münchner Büro Dreier und Lauterbach die Bauleitung übernommen hat. Die Pläne für den Bau stammen vom auf Schulgebäude spezialisierten Aachener Büro Hausmann Architekten. Zwanzig Monate seien eine "knappe Zeit", sagt Lauterbach, es werde "keine leichte Aufgabe".

Logistisch wird es nicht so einfach werden, das neue Gebäude "zu integrieren", mahnt Lenz. Auch am Bestandsgebäude stehen Sanierungen an. Vorübergehend könnte also die Raumnot sogar noch größer werden. Auch mit dem Parkplatzproblem wird die Schule noch zwei Jahre kämpfen. Durch die Ausweisung der Anwohnerzone Augustenfeld seien zwar nun die Straßen leer, die kostenpflichtigen Parkplätze aber würden nicht genutzt. Die Schule hat Parkausweise für den TSV-Parkplatz erhalten. Diese werden mittels eines aufwendigen Systems unter all den Voll-, Teilzeit und Aushilfskräften verteilt - ausgerichtet am Stundenplan. Der gilt ein Schulhalbjahr, dann geht der Verteilungskampf von vorne los. Doch in zwei Jahren soll alles besser sein.

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