Erste Herausforderung:Die Quartiersmanagerin

Freigabe Alte Dorfstraße

Julia Loth, 26, gelernte Erzieherin und studierte Sozialpädagogin, hat in Hebertshausen gleich einige Herausforderungen zu meistern.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Julia Loth muss für die Hebertshausener Jugend einen Übergangs-Treffpunkt finden

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Als neue Gemeindejugendpflegerin übernimmt nach dem Weggang von Johannes Landendinger jetzt Julia Loth die Betreuung der Hebertshausener Jugend. In ihrem neuen Wirkungskreis steht die 26-jährige gelernte Erzieherin und studierte Sozialpädagogin gleich vor einer schwierigen Aufgabe. Denn schon in wenigen Wochen wird die Jugend ihren gewohnten Treffpunkt im Jugendzentrum (Juz) hinter der Schule verlieren. Dann muss das alte Gebäude, in dem zuvor jahrzehntelang die Feuerwehr logierte, bekanntlich einem Kinderhaus-Neubau weichen. Ein neues Juz ist zwar beim Sportheim geplant, doch der Gemeinderat konnte sich noch nicht auf ein Baukonzept einigen. "Wir brauchen auf jeden Fall eine Übergangslösung, ein Dach über dem Kopf für den kommenden Winter", sagt Julia Loth. Gespräche über Ausweichquartiere laufen daher. Aber auch mit einem provisorischem Unterschlupf wird es eine Herausforderung werden, die Jugend bei der Stange zu halten. "Es ist mir wichtig, dass wir die Jugendlichen nicht verlieren."

Die junge Sozialpädagogin, die in Dachau aufgewachsen ist und dort auch lebt, spielt in ihrer Freizeit gerne Beach-Volleyball. Mit dem entsprechenden Sportsgeist packt sie jetzt auch ihre neue Aufgabe an: Als Gemeindejugendpflegerin wird sie Aktionen fürs Ferienprogramm planen, die Öffnungszeiten im Juz betreuen und von Herbst an an der Mittelschule auch als Schulsozialarbeiterin Ansprechpartner für Eltern, Lehrer und Schüler sein. Die aufsuchende Jugendarbeit, die sich um die jungen Leute kümmert, die nicht ins Juz kommen, will sie wieder verstärken. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit wird sich aber definitiv ums Jugendzentrum drehen. Die Jugend im Ort schätzt diesen Treffpunkt, 59 Mädchen und Jungen kommen pro Monat mindestens einmal vorbei. Gerade steigt das Juz wieder in der Beliebtheit, altersgestaffelte Öffnungszeiten wurden wieder eingeführt, um den Andrang zu entzerren. Trotzdem hat die Einrichtung noch Potenzial, weshalb Julia Loth mit gezielten Aktionen vor allem Mädchen ansprechen will. Denn die weiblichen Gäste sind, wie häufig in Jugendzentren, bisher unterrepräsentiert.

Wie es genau von August an weitergeht, ist offen. Wo sich die Jugendlichen nach dem Abbruch des alten Juz treffen - ob im bis dahin gefundenen Ausweichquartier oder an selbst gewählten Punkten im Dorf - das gelte es zu beobachten. Doch die Chance, die dann künftig vielleicht ab 2018 ein Neubau bieten wird, die haben die Jugendlichen offenbar erkannt. "Freilich finden sie den Abriss schade, weil das hier ihr Ort war, den sie gemeinsam selbst gestaltet haben." Gleichzeitig würden sich die jungen Leute aber auf das geplante neue Gebäude freuen, "weil es dort mehr Möglichkeiten geben wird." Gerade die Lage außerhalb des Orts gelte der Jugend als Vorteil, "um auch mal laut zu sein, ohne gleich anzuecken." Ein wenig lauter wird es auch im alten Juz hinter der Schule demnächst noch einmal zugehen. Ende Juli, kurz bevor die Abbruchbagger anrollen, wollen die Jugendlichen noch eine Abschiedsparty feiern.

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