Erinnerung und Familiengedächtnis:Konfrontation mit der Vergangenheit

KZ-Gedenkstätte startet neue Reihe zum Familiengedächtnis

Die neue Veranstaltungsreihe der KZ-Gedenkstätte "Erinnerung und Familiengedächtnis" beginnt am Mittwoch, 15. November, mit Alexis Haulot. Im Gespräch mit Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, berichtet Haulot über das Leben mit seinem Vater Arthur, der im Konzentrationslager Dachau am 29. April 1945 befreit wurde. Vor allem ein Satz seines Vaters war für Haulot prägend. Sein Vater hatte immer wieder erzählt, dass er sich während seiner Lagerzeit gesagt hatte: Falls ich hier überlebe, werde ich nie bedauern, hier gewesen zu sein. Für Alexis Haulot betont dieser Satz die ungewöhnliche Fähigkeit seines Vaters, allem etwas Gutes abzugewinnen.

Arthur Haulot wird am 15. November 1913 in der Nähe von Lüttich, Belgien, geboren. Zunächst Journalist, leitet er ab 1939 das belgische Generalkommissariat für Tourismus. Er gehört dem Politbüro der sozialistischen Partei an und geht 1940 nach der deutschen Besetzung Belgiens in den Widerstand. Im September 1941 wird er von der Gestapo verhaftet, in Konzentrationslager verschleppt und in Dachau befreit. Artuhr Haulot ist Gründungsmitglied des Internationalen Häftlings-Komitees.

Am Mittwoch tragen Schüler der Bavarian International School Haimhausen Gedichte Arthur Haulots vor. Beginn ist um 19 Uhr im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte. Das Gespräch findet auf Französisch statt und wird übersetzt.

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