Erhalt der Natur:Hüter der Umwelt

Am Philosophenweg

Am Philosophenweg gestalteten die Naturschützer einen Umlauf der Roth.

(Foto: Toni Heigl)

Indersdorfer Ortsgruppe des Bundes Naturschutz blickt auf ihr 30-jähriges Bestehen zurück

Waldsterben, Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, Müllentsorgung - das sind nur drei der Schlagwörter, welche die Umweltschützer in den 1980er Jahren mobilisiert haben. Das Engagement für aktiven Naturschutz war damals groß. In dieser Zeit wurde die Indersdorfer Ortsgruppe des Bundes Naturschutz gegründet, die heuer seit 30 Jahren besteht. In dieser Zeit brachten die Naturschützer viele Projekte auf den Weg und förderten mit Initiativen den Erhalt der Natur. Bei einer Feier im Gasthaus Hohenester in Glonn ließ Vorsitzende Helga Bilden diese 30 Jahre Revue passieren. Viele Mitglieder wurden mit einer Urkunde geehrt.

Schon in den ersten Jahren nach der Gründung 1987 brachte die Ortsgruppe unter den Vorsitzenden Gregor Eisenmann und Hans Lachner viele Aktionen auf den Weg. Dazu gehörten der Krötenzaun an der Straße nach Westerholzhausen, Häckselaktionen für Gartenbesitzer, Papiersammlungen oder die Aktion gegen Plastiktüten. Schon Ende der Achtziger Jahre informierte der Bund Naturschutz über naturnahes Garteln. Hans Lachner initiierte viele Pflanzaktionen. So wurden hundert Bäume und 1500 Sträucher auf Gemeindegrundstücken gepflanzt oder eine Hecke an der Straße nach Langenpettenbach angelegt. Am Geisberg wurden 1997 neben einem Fischweiher kleine Tüm pel ausgebaggert und 450 Bäume und Sträucher gepflanzt. Vor 20 Jahren legten Mitglieder der Ortsgruppe zusammen mit den Indersdorfer Fischern am Philosophenweg eine Umgehung des Rothbachs an. An den Ufern des neuen Gewässers wurden Wildstauden gepflanzt. Noch heute entfernen die Naturschützer dort regelmäßig das Springkraut, damit die einheimischen Stauden wieder Luft und Licht bekommen.

Ein großes Projekt packte die Ortsgruppe in den Jahren 1989/90 an: das Biotop am Franz-Fischer-Weg, das mit einer solarbetriebenen Pumpe Wasser aus der nahe gelegenen Glonn erhielt. Pumpe und Solarpaneel baute Willi Kirchensteiner, der 2001 Vorsitzender der Ortsgruppe wurde. Als Solarexperte stellte er das Thema Klimaschutz in den Vordergrund. Kirchensteiner plante und organisierte die Fotovoltaikanlage auf dem Rathaus. Er beriet Bürger über den Bau klimafreundlicher Energieanlagen und energetische Haussanierungen. Kirchensteiner regte den Bau einer Bürger-Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des gemeindlichen Bauhofs an. Die Anlage wurde 2004 realisiert.

Seit 2007 leitet Helga Bilden die Ortsgruppe. Sie setzte sich besonders für die Pflanzung von Bäumen ein, zum Beispiel der Birken am Bahnweg, um die Allee zu vervollständigen. Bilden bemühte sich auch um die Pflege der Bäume und um ihren richtigen Schnitt. Immer wieder monierte sie, dass viele Bäume von der Gemeinde unsachgemäß geschnitten würden. Ein zentrales Anliegen der Indersdorfer Naturschützer ist auch die Renaturierung der Gewässer. Die Ortsgruppe kaufte einen fünf Meter breiten Uferstreifen am unteren Albersbach, um dem Bach mehr Spielraum zu geben. Aus umweltpolitischen Gründen fordern die Naturschützer die Gemeinde auf, bei der Ortsentwicklung Grünflächen und Frischluftschneisen zu erhalten. Bilden: "Jedes halbwilde Fleckchen ist ein Gewinn für die Natur."

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