Entwicklung:Odelzhausens Gewerbegebiet gefragter denn je

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Die Gemeinde profitiert von der Nähe zur Autobahn. Kredite für den Rekordhaushalt 2016 können so locker refinanziert werden.

Von Benjamin Emonts, Odelzhausen

Der Odelzhausener Gemeinderat hat am Dienstag einstimmig einen Rekordhaushalt für das Jahr 2016 verabschiedet. Er beträgt insgesamt 19,5 Millionen Euro. Für Investitionen in die Infrastruktur und die Rückzahlung von vorgeschossenen Kosten für die Gewerbegebietserschließung nimmt die Gemeinde Kredite in Höhe von 5,8 Millionen Euro auf. Grund zur Sorge besteht laut dem parteilosen Bürgermeister Markus Trinkl allerdings nicht. Im Gegenteil. Trinkl bescheinigt seiner Gemeinde eine "sehr stabile Finanzlage". Durch den Verkauf von Gewerbeflächen wird die Kommune demnach einen Erlös in zweistelliger Millionenhöhe erzielen, mit der die Kredite refinanziert werden können.

Odelzhausen liegt im Landkreis Dachau an der Bundesautobahn A 8. Die Gemeinde verzeichnete in den vergangenen Jahren ein "starkes Bevölkerungswachstum", sagt Trinkl. Seit seinem Amtsantritt 2014 ist die Zahl der Einwohner von 4900 auf fast 5300 gewachsen. Im Norden des Ortsteils Höfa entsteht in naher Zukunft ein großes Baugebiet mit insgesamt 50 Bauparzellen, in denen zum Teil acht bis zehn Wohnungen Platz finden sollen. "Das wird der Einwohnerzahl einen weiteren Schub geben", prognostiziert Trinkl. Die Gemeinde stehe vor großen Aufgaben und erheblichen Investitionen in die Infrastruktur.

Große Nachfrage nach Gewerbeflächen

Umso wichtiger ist für Odelzhausen der nun anstehende Verkauf von Gewerbeflächen. Sie liegen südlich des bestehenden Gewerbegebiets in Richtung des Ortsteils Lukka. Laut Bürgermeister Trinkl sind die 93 000 Quadratmeter Gewerbefläche so gut wie vergriffen. Die Verhandlungen mit den potenziellen, mittelständischen Käufern stehen demnach kurz vor dem Abschluss. Dementsprechend zuversichtlich gibt sich Trinkl, dass die Grundstücke bereits im kommenden Jahr veräußert werden. Das Interesse ist offenbar riesig. "Wir haben Anfragen für 300 000 Quadratmeter", so Trinkl.

Für Kanalbaumaßnahmen- und Sanierungen wurden rund 4,5 Millionen Euro in den Haushalt 2016 eingestellt, ein Großteil davon ist für die Erschließung des Baugebiets Höfa-Nord erforderlich. Ein Kinderhaus, das in Höfa entstehen soll, wird schätzungsweise bis zu fünf Millionen Euro kosten. In dem Haus sollen vier Kindergartengruppen und drei Kinderkrippengruppen untergebracht werden. Eine halbe Million Euro wurde für die Ortskernsanierung veranschlagt. An der Einmündung der Hauptstraße in die Marktstraße soll ein Kreisverkehr entstehen. Kanalbaumaßnahmen in der Ortsmitte verlangen Aufwendungen von weiteren 500 000 Euro.

400 000 Euro für den Breitbandausbau

Einen Eigenanteil von 400 000 Euro investiert die Gemeinde in den Breitbandausbau. Bis auf wenige Ortsteile, in denen bereits schnelles Internet zur Verfügung steht, werden Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser gelegt. Den Löwenanteil für den notwendigen Ausbau der Kläranlage in Höhe von zwei Millionen Euro muss die Gemeinde ebenfalls im Jahr 2016 stemmen. Außerdem wird vom Odelzhausener Gewerbegebiet für bis zu zwei Millionen Euro eine Ringschlussleitung direkt zur Kläranlage gebaut. Bislang mussten die Abwasser aus dem Gewerbegebiet komplett durch die Ortschaft geleitet werden, bevor sie in der Kläranlage ankamen . Bei starken Regenfällen führte dies zu Kapazitätsproblemen in den Abwasserkanälen.

Die Kosten für Personal haben für die Gemeinde im Jahr 2016 ein Rekordhoch von 2,18 Millionen Euro erreicht. In ihren Kindertagesstätten beschäftigt die Gemeinde mehr als 30 Mitarbeiter. Auf diesem Sektor ist in den kommenden Jahren wegen des Kindergartenneubaus mit einer deutlichen Steigerung zu rechnen.

© SZ vom 13.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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