Entscheidung nach Jahren:Ein Anbau für den TSV

Lesezeit: 2 min

Schwabhausen erweitert die Sporthalle für 2,2 Millionen Euro

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Seit Jahren wird in Schwabhausen darüber diskutiert, ob und wie man die Sporthalle des TSV Schwabhausen sanieren, umbauen oder durch einen kompletten Neubau ersetzen könnte. Jetzt scheint sich eine praktikable Lösung abzuzeichnen: Gedacht ist an einen Anbau auf der Nordseite des vorhandenen Gebäudes. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde eine Machbarkeitsstudie des auf Sporthallenbau spezialisierten Architekturbüros Lück in Dachau vorgestellt. Realisieren könnte man das Projekt binnen der nächsten zweieinhalb Jahre, erläuterte Architekt Fritz Lück den Gemeinderäten; die geschätzten Kosten für den Anbau liegen bei 2,2 Millionen Euro.

Es gehe darum, eine Lösung zu finden, die den meisten "Mehrwert" im Vergleich zur jetzigen Situation bringt, erklärte der Architekt den Gemeinderäten. Der Sportverein habe signalisiert, dass möglichst viel zusätzliche Hallenfläche gewünscht sei. Deshalb solle der Anbau so weit wie möglich an die Straße gerückt werden. Damit könne man rund 800 zusätzliche Quadratmeter Hallenfläche gewinnen - nicht ganz ausreichend für ein Handballfeld, aber immerhin fast noch einmal so viel wie die jetzige Fläche der Sporthalle misst.

Wegen der nur unregelmäßigen Nutzung einer Sporthalle ist an eine Leichtbauweise mit guter Dämmung gedacht, weil ein solches Bauwerk rasch aufgeheizt werden kann. Kleinere Umbauten soll es im Bereich der Geräteräume geben, ein Behinderten-WC ist auch geplant. Über eine kleine Brücke oberhalb der zusätzlichen Hallenfläche könnten ein Fluchtweg sowie ein behindertengerechter Zugang geschaffen werden.

Die Kostenschätzung für das Projekt liegt nach Aussage von Architekt Lück bei 2,2 Millionen Euro. Lück erläuterte, dass schon eine Einfachhalle 1,8 bis 1,9 Millionen kosten würde und dass mit der vorgeschlagenen Lösung somit das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis erreichbar sei. Nicht enthalten seien in der Summe von 2,2 Millionen Euro die Ausgaben für die nötigen Tiefbaumaßnahmen.

Bürgermeister Josef Baumgartner (Freie Wähler) stellte in der Diskussion zum Thema klar, dass es ihm mit der raschen Umsetzung des Projekts ernst ist. "Das soll nicht wieder eine Luftnummer werden", erklärte er. Die Frage von Gemeinderat Dieter Rubner (UBV), ob das Projekt aus Sicht der Kämmerin Monika Sandmair für Schwabhausen finanzierbar sei, bejahte diese. Staatliche Fördermittel stünden wohl nicht zur Verfügung; voraussichtlich werde eine Kreditaufnahme nötig sein.

Florian Scherf (CSU) erklärte, seine Fraktion halte es nach wie vor für sinnvoller, im Süden statt im Norden anzubauen. Da sich dort aber die Stockbahnen befinden, sei man bereit, den vorgeschlagenen Kompromiss mitzutragen. Auch die Fraktionsgemeinschaft der Freien Wähler Schwabhausen und des Bürgerblocks Arnbach stehe hinter dem Projekt, sagte deren Sprecher Hans Bopfinger.

Das Planungs- und Genehmigungsverfahren wird nach Aussage von Fritz Lück voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen. Im Frühjahr, spätestens Sommer 2020 könne der neue Baukomplex bezugsfertig sein. Angesichts stetig steigender Baukosten empfahl Lück, rasch zu handeln. "Wir müssen schnell sein", stimmte Bürgermeister Baumgartner dem Architekten zu. Einstimmig wurde entschieden, dass die Gemeindeverwaltung Angebote zur Vergabe der Planungsleistungen einholen solle.

© SZ vom 15.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: