Eisenhofen:Warten auf den Storch

Die Gemeinde Erdweg bringt auf dem Eisenhofener Kirchturm eine Nisthilfe an - für Störche.

Renate Zauscher

Eisenhofen: Eigentlich bauen sich Störche ihr Nest selbst: Aber vielleicht schätzen sie den Service der Gemeinde Erdweg.

Eigentlich bauen sich Störche ihr Nest selbst: Aber vielleicht schätzen sie den Service der Gemeinde Erdweg.

(Foto: Toni Heigl)

Noch ist das Storchennest auf dem Eisenhofener Kirchturm leer. Im Ort aber hofft man, dass sich das bald ändert. Gemeinde und Kirchenverwaltung haben gemeinsam entschieden, dass die metallene Nisthilfe mit Ästen ausgestattet werden soll, um sie für Störche, die auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz sind, attraktiver zu machen. Bürgermeister Michael Reindl (FW) erklärte, dass in den nächsten Tagen eine Hebebühne beschafft und die Nisthilfe auf dem Kirchturm mit einem Geflecht ausgerüstet werden soll. Er hatte sich beim Landesbund für Vogelschutz in Hilpoltstein kundig gemacht: Eine solche Ausstattung sei zwar nicht unbedingt nötig, Störche bauen ihre Nester selber. Dennoch hofft man, diejenigen Störche, die in den letzten Jahren mehrfach die Storchenimmobilie auf dem Kirchturm in Augenschein genommen haben, damit zum Bleiben bewegen zu können.

Bereits zweimal haben Störche vor rund zehn Jahren auf dem Dach des Eisenhofener Kirchturms gebrütet. Das erste Mal wurde das Nest auf dem steilen Turmdach von einem Sturm zerstört; ein zweiter Nistversuch im Jahr darauf war erfolgreich, weil mittlerweile eine Bürgerinitiative für die Nisthilfe gesorgt hatte. Drei Junge waren geschlüpft, zwei davon konnte das Elternpaar aufziehen. Einer der jungen Störche verunglückte dann allerdings an einem nahen Hochspannungsmast.

Die Aufzucht der jungen Störche war von den Bürgern in Eisenhofen mit größtem Interesse verfolgt worden. Vom nahen Gasthof "Gschwendtner" konnte man per Fernrohr direkt ins Nest schauen und die Storchenkinder beobachten. Nicht alle im Ort aber waren glücklich mit dem Gang der Dinge: Es gab auch Ärger, weil die Exkremente der Störche das Dach beschmutzten. Dieser Ärger, sagt Reindl, sei mittlerweile vergessen, es gebe eine neue Kirchenverwaltung, die die geplante Ausstattung der Nisthilfe mit einem Geflecht "sehr positiv sieht". Bezahlt werden soll die Aktion laut Auskunft des Bürgermeisters mit dem Rest einer Geldsumme, die die Gemeinde auf seine Initiative hin ursprünglich für die Aufbringung der Nisthilfe zur Verfügung gestellt hatte.

Der Kirchturm in Eisenhofen dürfte sich auch deshalb für die Ansiedlung von Störchen anbieten, weil das Nahrungsangebot in der Umgebung gut ist. So hat der Bund Naturschutz vor mehreren Jahren bereits eine zirka 5000 Quadratmeter große Fläche im Arnbacher Moos gekauft und den Oberboden in einem Streifen so abgetragen, dass eine Feuchtzone entstand. Sie soll Störchen und anderen Vögeln ausreichend Nahrung bieten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: