Eintrittspreise im Familienbad Dachau:Rolle rückwärts

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Die Allerkleinsten werden im neuen Tarifsystem benachteiligt, findet OB Hartmann. Er will den Werkausschuss überzeugen, freien Eintritt wieder zu erlauben. (Foto: Toni Heigl)

Oberbürgermeister Hartmann möchte zurück zum freien Familienbad-Eintritt für Kinder

Von Viktoria Großmann, Dachau

Kinder bis sechs Jahre sollen wieder kostenfrei ins Familienbad Dachau dürfen. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) möchte sich dafür im Werkausschuss einsetzen. Noch im vergangenen Sommer war freier Eintritt für die Kleinsten üblich. Abgeschafft wurde die Regelung mit der Änderung der Gebührensatzung, die seit 1. Januar gilt. Hartmann reagiert auf heftige Kritik der Badegäste und, wie er in einer Pressemitteilung erklärt, auf Diskussionen "in der Presse und in den sozialen Medien". Der freie Eintritt für Kinder war auch unter den Stadträten umstritten gewesen. Widerstand gab es schon damals von den SPD-Stadträten. Die Mehrheit hielt schließlich den Eintrittspreis von 2,25 Euro für akzeptabel. Nur die Grünen lehnten die neue Gebührensatzung grundsätzlich ab, weil ihnen der Anstieg als zu dramatisch erschien.

Nun will Hartmann zumindest einen Teil der Satzung rückgängig machen. Mit den Stadtwerken hat er sein Anliegen bereits diskutiert. Der Oberbürgermeister kommt zu dem Schluss, dass die kleinen Kinder derzeit im Tarifdschungel benachteiligt werden. Die älteren zwischen sechs und 18 Jahren könnten über die Jugendfreizeitcard bei den Gebühren sparen. Doch eine solche gibt es für Unter-Sechsjährige nicht. Hartmann hält die Jugendfreizeitcard an sich für verbesserungswürdig. Ein Relaunch solle geprüft werden. Preise und Konditionen der Bäder müssten mit denen der Stadtbücherei und des Eisstadions abgestimmt werden.

Auch mit der Kleiderordnung hat sich Hartmann beschäftigt. Fazit: Der Rücken darf gezeigt werden. Frauen dürfen nun zum Sonnen ihr Bikini-Oberteil öffnen - so lange sie auf dem Bauch liegen. Oben ohne zum Schwimmbecken zu gehen, ist allerdings ein Verstoß gegen die Hausordnung. Fotografieren bleibt verboten. Die Handy-Nutzung allerdings nicht. Das wäre auch deshalb kontraproduktiv, schreibt Hartmann, weil erst kürzlich im Familienbad kostenfreies W-Lan installiert wurde.

Schließlich weist Hartmann darauf hin, dass Tageskarten-Besitzern aus Kulanz ein kurzzeitiges Verlassen des Bades erlaubt wird. Man muss sich dazu am Einlass einen Stempel holen. Weiterhin gilt für Spätschwimmer ein vergünstigter Tarif von zwei Euro, statt 4,50 Euro, nach 18 Uhr. Allerdings nur an Werktagen und Samstagen.

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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