Einigung über Neubau :Der Königsweg über die Glonn

Einigung über Neubau : Die Glonnbrücke bei Dietenhausen ist schon lange gesperrt. Jetzt soll mit der Sanierung begonnen werden.

Die Glonnbrücke bei Dietenhausen ist schon lange gesperrt. Jetzt soll mit der Sanierung begonnen werden.

(Foto: Toni Heigl)

Von Horst Kramer, Odelzhausen/Pfaffenhofen

Der Neubau der umstrittenen Glonnbrücke bei Dietenhausen wird langsam Realität. Wenn alles glatt läuft, könnte die Brücke in zwei Jahren wieder für landwirtschaftliche Fahrzeuge befahrbar sein - allerdings nicht für den motorisierten Individualverkehr. Das rund einhundert Jahre alte Bauwerk - im Ersten Weltkrieg von französischen Kriegsgefangenen errichtet - ist seit 2010 aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt, sehr zum Ärger einiger Landwirte in Odelzhausen und Pfaffenhofen. Die Glonn markiert die Grenze zwischen den beiden Kommunen.

Der Ärger eskalierte vor einigen Jahren in einer Nacht-und-Nebelaktion, als Unbekannte die Betonringe abbauten, mit denen die kleine Brücke auf beiden Seiten gesperrt war. Die Ringe wurden vor den Rathauseingängen in Odelzhausen und Egenburg wieder aufgestellt. Vor drei Jahren brachte der Pfaffenhofener Gemeinderat das Thema erneut auf die Tagesordnung; der frisch gewählte Odelzhausener Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) zeigte sich aufgeschlossen. Die Kommunen hatten allerdings ein Problem zu überwinden: Aus Naturschutzgründen kann der Feldweg von Wagenhofen nach Dietenhausen nicht zu einer öffentlich befahrbaren Straße ausgebaut werden - eine Förderung aus dem Straßenbauprogramm ist damit unmöglich. Ganz abgesehen davon, dass die Dietenhausener sich vehement gegen eventuellen Durchgangsverkehr wehrten.

Im vergangenen Jahr fanden die Bürgermeister schließlich einen Königsweg, wie die Brücke trotzdem mit Fördermitteln saniert werden kann: in Form eines Sanierungsprogramms für Feldwege, das vom Amt für ländliche Entwicklung ersonnen wurde. Allerdings müssen beide Kommunen dafür etwas tun. Die Odelzhausener müssen ein lokales Flurbereinigungsverfahren auf den Weg bringen, und die Pfaffenhofener müssen den Grund erwerben, über den der Feldweg auf der Westseite der Glonn verläuft. Letzteres ist nun geschehen, bis auf ein kleines Stück von dreißig Quadratmetern Größe. Wie Bürgermeister Helmut Zech nun berichtete, stellt sich der Eigentümer quer. Doch das hält die Pfaffenhofener nicht auf: "Wir kommen auch ohne ihn zurecht", sagt Zech.

In der vergangenen Woche trafen sich die Rathauschefs mit Monika Hirl, der für das Dachauer Land zuständigen Abteilungsleiterin der Münchner Behörde. Im kommenden Frühjahr könnte der Projektantrag laut Odelzhausens Bürgermeister Trinkl eingereicht werden. Im Jahr 2019 soll das Vorhaben umgesetzt werden. Die Rathauschefs rechnen mit Gesamtkosten von rund 230 000 Euro, die Hälfte übernimmt das Amt. Die restlichen 115 000 Euro teilen sich die Kommunen entsprechend ihrer Einwohnerzahl: Odelzhausen übernimmt rund siebzig Prozent (80 500 Euro), Pfaffenhofen den Rest (34 500 Euro). Ein nicht ganz billiges Happy-End nach einem immerhin zehnjährigen Theater.

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