Ein neues Modell für die Gesundheit und Umwelt:Zu Fuß in die Schule

Ein neues Modell für die Gesundheit und Umwelt: Schulrektorin Ulrike Schneider-Güll in Petershausen geht neue Wege bei der Schülerbeförderung.

Schulrektorin Ulrike Schneider-Güll in Petershausen geht neue Wege bei der Schülerbeförderung.

(Foto: Niels P. Jörgensen)

In Petershausen gehen die Kinder der 1. Klasse in einer Gruppe unter Betreuung von Eltern zum Unterricht

Das Konzept eines Schulbusses sollte eigentlich jedem geläufig sein. An festen Haltestellen können die Kinder einsteigen und werden vom Busfahrer gemeinsam mit ihren Mitschülern bis zur Schule gefahren. Ein etwas anderes Konzept hat sich die Grundschule Petershausen zusammen mit Eltern aus dem Elternbeirat und dem Vorstand des Fördervereins Sonne überlegt. "PetiBus" heißt es. Die Erstklässler fahren hier jedoch nicht mit dem Bus, sondern laufen zu Fuß in einer Gruppe. Das Projekt geht mit dem Schulbeginn am Montag, 12. September, in die Probephase.

Die Grundidee ist dieselbe wie im Schulbussystem: Die Kinder werden an vier geplanten Stationen zu bestimmten Uhrzeiten aufgesammelt und dann zur Schule geleitet. Nur dass die Kinder in einer Gruppe zu Fuß gehen, und zwei Erwachsene, Eltern, die Rolle des Busfahrers übernehmen. Die Route startet an der Haltestelle Westring in Petershausen und führt dann über die weiteren Stopps Vogelsiedlung und Kirchstraße zur Grundschule. Aber warum zu Fuß? Wie die Initiatoren meinen, bietet dieses Konzept genügend Vorteile: Die große Gruppe von Kindern wird im Straßenverkehr besser gesehen; sie erlernen schrittweise die Regeln im Straßenverkehr und Gefahrenstellen kennen. Das Modell hilft aber auch, den Verkehr im Umkreis der Schule zu reduzieren und tut damit etwas für ihre Gesundheit und die Umwelt. "Die Kinder sollen dabei bewusst am Straßenverkehr teilnehmen und dadurch das richtige Verhalten erlernen. Daher werden sie auch nur von den Busfahrern begleitet", erklärt Laura Meinl, die als Teil des Elternbeirats und des Fördervereins Sonne das Projekt organisiert. Sie wird selbst zusammen mit vier weiteren Müttern und Vätern als "Busfahrer" agieren. Damit seien sie jedoch etwas unterbesetzt, und man versuche deshalb von der zweiten Hälfte des Schuljahres an Schüler der vierten Klasse als "Busfahrer" mit einzubinden. Diese sollen zuvor die Regeln ganz klar lernen und einen Kurs absolvieren. Die Idee dafür hat sich Schulleiterin Ulrike Schneider-Güll aus Südtirol abgeschaut. "Dort geht die Grundschule meines Wissens nach allerdings bis zur sechsten Klasse", meint Elternbeirätin Meinl. Daher müsse man schauen, wie gut das Konzept übertragbar sei. "Wenn alles gut läuft und das Projekt gut angenommen wird, ist eine weitere Linie geplant, die von der Siedlung über der Glonn an der Hauptstraße entlang zur Schule führt", sagt Meinl. Am Montag, 12. September, wird es um zehn Uhr einen ersten Testlauf geben.

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